„Derrick“-Star Horst Tappert: SS-Trophäe aufgetaucht

Seit April schockiert der Nazi-Skandal um „Derrick“-Star Horst Tappert das deutsche Fernsehpublikum: Der im Dezember 2008 verstorbene Schauspieler war während der Nazi-Zeit Mitglied der Waffen-SS und gehörte der SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ an, die maßgeblich an schweren Kriegsverbrechen beteiligt war. In einem Museum im hessischen Bad Arolsen ist nun ein Überbleibsel aus der düsteren Vergangenheit des „Derrick“-Kommissars aufgetaucht.

Die Kleinstadt Bad Arolsen war während des Zweiten Weltkrieges eine Nazi-Kaderschmiede, hier wurden führende Kommandeure der Schutzstaffel der NSDAP, Hitlers nationalsozialistischer Partei, ausgebildet. Auch Horst Tappert hielt sich damals im Rahmen seiner Ausbildung zwei Monate lang dort auf. Nun ist in einem Museum in dem etwa eine Zugstunde von Kassel entfernten Ort eine Granit-Trophäe aufgetaucht. Es ist eine Auszeichnung für die Leistungen des verstorbenen Schauspielers im Schießen mit der Pistole Walther P38. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. „3. Sieger SS-Mann H. Tappert“ steht auf der Büste eines Soldaten, in deren Sockel sechs SS-Runen eingraviert sind.

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Friedhelm Wagner, der Kurator des Museums „Historicum 20“, bestätigte gegenüber der Zeitung, bei der Trophäe handle es sich „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ um die des ehemaligen „Derrick“-Kommissars. Das Objekt gelangte über eine privaten Sammler in das Museum – dieser soll bereits in den 70er-Jahren NS-Dokumente von Tappert besessen haben. In Bad Arolsen befindet sich übrigens auch Deutschlands größtes Holocaust-Archiv.

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Zeit seines Lebens hatte Tappert weitgehend zu seiner Nazi-Vergangenheit geschwiegen. Er wurde im Jahr 1940 zur Wehrmacht eingezogen, war als Soldat in der Waffen-SS und später Grenadier. Erst vier Jahre nach seinem Tod kamen Details dazu ans Licht. Das ZDF ließ daraufhin über einen Sprecher mitteilen, dass es zukünftig keine Folgen der „Derrick“-Serie ausstrahlen werde.