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„Einsatz in vier Wänden“: Böse Überraschung vom Finanzamt

Selbst aus trostlosen Bruchbuden zaubert Tine Wittler in der RTL-Show „Einsatz in vier Wänden“ ein gemütliches Zuhause. Bei manchen Kandidaten hielt die Freude über das Wohnraum-Makeover allerdings nicht lange an. Ins frisch verschönerte Heim flatterte nun eine böse Überraschung:

Nichts zu lachen: Kandidaten von Tine Wittlers Renovierungsshow bekamen Post vom Finanzamt. (Bild: ddp Images)
Nichts zu lachen: Kandidaten von Tine Wittlers Renovierungsshow bekamen Post vom Finanzamt. (Bild: ddp Images)

Geschmackvolle Gratis-Renovierung innerhalb von wenigen Tagen – wer bei „Einsatz in vier Wänden“ teilnehmen darf, ist zu beneiden. Zumindest bis Post vom Finanzamt im Briefkasten landet. Nach Informationen von Yahoo! erhielten einige Kandidaten vergangener Sendungen nur wenige Tage vor Weihnachten eine Zahlungsaufforderung ihrer örtlichen Steuerbehörde. Die geforderten Beträge reichten bis in den oberen fünfstelligen Bereich.

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Es heißt, die Finanzämter würden die Arbeit von Tine Wittler und ihrem Verschönerungstrupp als Sachleistungen betrachten, die als „sonstige Einkünfte“ zu versteuern sind. Die TV-Heimwerkerin Wittler baut mit ihrer Mannschaft von Handwerkern ganze Bäder und Küchen um, reißt Wände ein und verleiht den vier Wänden einen neuen Anstrich. Bei einigen Kandidaten haben die Behörden keine guten Aussichten auf das grosse Klingeln in den Steuerkassen: Viele der Teilnehmer an der Renovierungsshow kommen aus sozial schwachen Verhältnissen und renovieren ihr Heim auch deshalb nicht, weil sie gar nicht über die entsprechenden Mittel verfügen.

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MME, die Produktionsfirma des Formats, ist von den Forderungen überrascht. Eine Neueinstufung durch die Berliner Finanzverwaltung läge erst seit Ende vergangenen Jahres vor, sagte MME-Geschäftsführer Marc Lammek gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Nach Informationen von Yahoo! stand auch beim Kölner Finanzamt eine Besteuerung zur Debatte, dort verzichteten die Beamten aber auf derartige Forderungen. Sollte sich die Einschätzung der Berliner Finanzverwaltung bundesweit durchsetzen, ist davon auszugehen, dass Tine Wittles „Einsatz in vier Wänden“ und ähnliche Sendungen kaum noch freiwillige Kandidaten finden.