Jubiläumssendung: “Richter Alexander Hold” unter Verdacht

Seit zehn Jahren sorgt Richter Alexander Hold mit seiner gleichnamigen Sendung im Fernsehen für Recht und Ordnung. Gerade feierte das Format auf Sat.1 sein TV-Jubiläum. Da die Zuschauer ihrem Richter weiterhin die Treue halten, stehen die Chancen gut, dass nach 1.825 Sendungen noch viele weitere Folgen werden.

Richter Alexander Hold feiert Jubiläum (Bild: Sat.1 / Benedikt Müller)
Richter Alexander Hold feiert Jubiläum (Bild: Sat.1 / Benedikt Müller)

Nicht nur, dass Richter Alexander Hold in mittlerweile insgesamt 2.269 TV-Fällen Recht gesprochen hat. Mit seiner Sendung verschaffte er auch 9.000 Laiendarstellern Gelegenheitsjobs. Die sorgten mit ihren Darstellungen für den — sagen wir mal — ganz eigenwilligen Charme des Formats.

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Hold dagegen ist natürlich ganz klar das Gesicht der Sendung, dank der er sich zu einer Größe im Reality-TV mauserte. "Dass meine Sendung nach zehn Jahren immer noch so viele Zuschauer erreicht, ist ein sagenhafter Vertrauensbeweis. Zugleich ist es ein wunderbarer Ansporn für mich, nicht nur spannende Unterhaltung zu bieten, sondern weiterhin dem Zuschauer verständlich Recht und Gerechtigkeit näher zu bringen."

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Das war auch in der Jubiläumssendung nicht anders, mit dem Unterschied allerdings, dass erstmals Richter Hold selbst unter Verdacht geriet. Ihm wurde vorgeworfen, einen Angeklagten hinter Gitter bringen zu wollen, da er mit ihm noch eine alte Rechnung offen hat. Aus diesem Grund soll er sogar bei einer Zeugin eingebrochen sein. Ob er das Gegenteil beweisen konnte…? Mit Hold als Tatverdächtigen wird der Fall aber definitiv Geschichte schreiben.

Das haben auch andere Fälle bereits getan. Allerdings spielte hier meist die oft fehlende Wirklichkeitsnähe, der relativ simple Spannungsaufbau der Drehbücher sowie die "Darstellungskraft" der Laienschauspieler bei den fiktiven Verhandlungen eine Rolle.

"Rüdiger und die Puppe Silvia" gehört wohl zu den schrägsten Fällen. Da zog ein Mann vor "Gericht", nachdem er seine Freundin Silvia in einem Müllcontainer übel zugerichtet vorgefunden hat. Bei der Frau handelte es sich allerdings — Sie ahnen es bereits —, nicht um ein Wesen aus Fleisch und Blut, sondern um eine Puppe. So weit, so skurril.

Anschließend wurde auch noch die Mutter des Mannes befragt, die an dem Verhältnis ihres Sohnes zu seiner "Freundin" nichts Außergewöhnliches finden konnte. Außerdem hatten die beiden — oh Wunder! — auch keinen Sex. Am Ende der Sendung stellte sich jedenfalls heraus, dass der Vater für den Zustand der Puppe verantwortlich war. Der Rat des Richters am Ende der Sendung: Rüdiger solle es vielleicht doch mal mit einer "echten Frau" probieren. Nun denn!

Ob die Zuschauer die Sendung gerade wegen ihrer Skurrilität so lieben? Tatsache ist jedenfalls, dass sie im Nachmittagsprogramm von Sat.1 nach wie vor eine gute Stellung hat. In der werberelevanten Zielgruppe verfolgen bis zu 3,06 Millionen Zuschauer die Urteile des Richters. Das entspricht Marktanteilen von bis zu 17,3 Prozent.

Sascha Naujoks, Programmleiter Reality bei Sat.1, sagt daher mit Stolz: "Mit seiner unverkennbaren Art gehört Alexander Hold zu einem der bekanntesten SAT.1-Gesichtern. Recht so! Die Lex Hold ist und bleibt für Millionen von Zuschauern seit nunmehr zehn Jahren ein tägliches Einschaltgesetz! Ich gratuliere unserem sympathischen Richter zu diesem herausragenden Erfolg!"

Hold ist übrigens wirklich Richter und Staatsanwalt. Vor seiner TV-Karriere arbeitete er für das Amtsgericht in Kempten. Seine erste Sendung lief am 12. November 2001 über den Bildschirm. Mit seiner Frau und zwei Kindern lebt der 49-Jährige im Allgäu.