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“Lerchenberg”: Sascha Hehn und ZDF nehmen sich selbst auf die Schippe

Das ZDF will sich zu seinem 50. Geburtstag in einer neuen Sitcom selbst auf die Schippe nehmen - und Schauspieler Sascha Hehn gleich dazu:

Eva Löbau (l) und Sascha Hehn in der neuen Sitcom "Lerchenberg". (Bild: dpa)
Eva Löbau (l) und Sascha Hehn in der neuen Sitcom "Lerchenberg". (Bild: dpa)

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Die neue Satire-Serie "Lerchenberg" startet Ende März auf ZDFneo und soll im April auch im ZDF-Hauptprogramm zu sehen sein. Sie handelt von ZDF-Redakteurin Billie (Eva Löbau), die Sascha Hehn zu einem Comeback verhelfen will. Hehn spielt sich zwar selbst, allerdings eher nur dem Namen nach. Privat sei er längst nicht so unsympathisch, betonte er. "Du spielst einen Sascha Hehn, der du eigentlich nicht bist und es wird schwer, nachher alle zu überzeugen, dass es nicht so war."

Doch nicht nur Hehn spielt sich selbst, das ZDF auch. Schauplatz und Drehort ist die Senderzentrale auf dem Lerchenberg in Mainz. Das Ziel: Eine satirische Auseinandersetzung mit dem Geschehen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. "Wir fanden, dass das dem ZDF unter selbstironischen Gesichtspunkten gut zu Gesicht stehen würde", heißt es aus der zuständigen Redaktion des Kleinen Fernsehspiels. "Wie fühlt man sich als Redakteurin in einem Hochhaus, das auf der grünen Wiese steht und in dem 3000 Leute arbeiten - mitten in der Provinz? Das ZDF hat schon Besonderheiten", sagte Produzent Florian Schneider.

Hehn muss in der Serie etwa mit Wayne Carpendale um eine Rolle in "Ein Fall für Zwei" buhlen. Außerdem hat er darin einen schlechten Stand beim ZDF, weil er zu "Schwarzwaldklinik"-Zeiten mit der Freundin und der Mutter eines heutigen Redaktionsleiters im Bett war. Darum kam er - mit Leuten wie Thomas Gottschalk, Christoph Maria Herbst und sogar Heinz Erhardt - auf die "Giftliste" des Senders. "Wer einmal drauf ist, kommt so schnell nicht wieder runter", so der Kommentar.

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Hehn selbst sagt in der Serie Sätze wie "Es ist eben nicht leicht, wenn man in Mainz anspruchsvoll sein will" und empfiehlt Redakteurin Billie Bestechung. Ohne werde sie es beim ZDF nicht weit bringen. Der Sender betonte am Dienstag, in der Realität gebe es natürlich keine Promi-Giftliste beim ZDF. "Es ist alles fiktional und erfunden."

"Ich habe gedacht, die wollen mich verarschen", sagte Hehn über den Moment, als ihm die Rolle angeboten wurde. Dann aber habe ihn die Idee überzeugt. "Wenn man mutig genug ist, sich selbst zu verarschen, dann ist das eine große Herausforderung." Und davon gebe es im Fernsehen heute schließlich nicht mehr viele. "Wo kriegt man so etwas überhaupt angeboten?"