„Es wird Konflikte geben”: Peer Kusmagk im Interview

Er kam, kämpfte und hatte am Ende die Krone auf: Peer Kusmagk kehrte im vergangenen Jahr als König aus dem Dschungelcamp zurück. Doch lange dauert sein Amt nicht mehr an — denn am 13. Januar startet die sechste Staffel von „Ich bin ein Star — Holt mich hier raus!". Kurz vorm Startschuss haben wir mit dem 36-Jährigen über seine Zeit im Camp, sein Leben danach und seine Meinung zu den neuen Kandidaten gesprochen .

Bald muss Peer Kusmagk die Dschungelkönig-Krone an seinen Nachfolger abtreten (Bild: ddp images)
Bald muss Peer Kusmagk die Dschungelkönig-Krone an seinen Nachfolger abtreten (Bild: ddp images)


Wie hat die Teilnahme am Dschungelcamp Ihr Leben verändert?
Das Experiment „Dschungelcamp" ist eine Erfahrung, die man nie wieder machen wird. Bei mir hat sich danach vieles verändert — und zwar durchwegs positiv. Durch das Dschungelcamp bin ich meiner Freundin noch nähergekommen. Wir waren gerade frisch zusammen — und durften nicht mal miteinander telefonieren. Das hat uns zusammengeschweißt. Sie ist kurz danach von München zu mir nach Berlin gezogen. Auch beruflich hat mir das Dschungelcamp geholfen. Man würde lügen, wenn man sagen würde, dass man nicht auch mitmacht, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Ich hatte im letzten Jahr viele Angebote, und es gibt sie immer noch. Doch da ich zwei Läden in Berlin habe — eine Bar und ein Restaurant —, kann und will ich nicht jedes davon annehmen.

Würden Sie es noch mal tun?
Auf jeden Fall. Ich würde es wieder tun.

Was ist der ekligste Moment, an den Sie sich erinnern können?
Ich hatte ja das Glück, dass ich nicht so viele Dschungelprüfungen mitmachen musste. Die paar Käfer kannte ich vorher schon, dank meiner jahrelangen Camping-Erfahrung. Hin und wieder habe ich mich jedoch vor den Reaktionen meiner „Mitbewohner" geekelt — und zwar mehr als vor den harmlosen Tieren.

Haben Sie noch Kontakt zu den anderen Camp-Kandidaten?
Nachdem, was da alles hinter meinem Rücken passiert ist, war es mir ein Anliegen, die Dinge zu klären. Ich habe Matthieu Carrière eingeladen und mich mit ihm bei einem Glas Rotwein ausgesprochen, er hat sich entschuldigt. Danach haben wir uns aber nie wiedergesehen. Rainer Langhans meldet sich eigentlich immer bei mir, wenn er in Berlin ist. Kathi Karrenbauer ist regelmäßig zu Gast in meiner Bar, und Sarah Knappik sehe ich auch noch manchmal.

Gibt es Ihr Stoff-Äffchen noch? Wie hat es das Camp verkraftet?
Aber natürlich! Schotti hat seinen eigenen kleinen Sessel bekommen, er hat schließlich viel geleistet. Er war im Camp mein engster Verbündeter. Glücklicherweise trug er weder physische noch psychische Schäden davon.

Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht?
Ich war in vielen Sendungen eingeladen, doch in den letzten Monaten habe ich mich wieder auf meine gastronomische Laufbahn berufen. Ich war mit dem Wiederaufbau meiner abgebrannten Cocktailbar in Berlin-Kreuzberg beschäftigt, die vor vier Wochen neu eröffnet hat. Im Winter hatte auch das zugehörige Restaurant LaRaclette Hauptsaison. Zudem drehe ich eine Serie fürs ZDF: „Soko Leipzig". 2010 war ein schwieriges Jahr, doch dafür war 2011 umso schöner.

RTL Dschungelcamp: Das sind die neuen Kandidaten

Das Dschungelcamp geht in die sechste Runde. Was halten Sie von den neuen Kandidaten?
Ich glaube, sie werden es nicht leicht haben, den Erfolg der letzten Staffel zu toppen. Die Messlatte liegt sehr hoch. Leute wie Matthieu Carrière oder Rainer Langhans haben eine vorher nicht dagewesene Qualität reingebracht, die ich diesmal bei dem Cast ehrlich gesagt vermisse. Stattdessen sind viele Casting-Sternchen dabei. Nichtsdestotrotz wird es bestimmt lustig.

Besteht bei den neuen Kandidaten Ihrer Meinung nach Konflikt-Potenzial?
Es wird sicher Konflikte geben. Wenn man eine Woche lang nur Reis und Bohnen gegessen hat, liegen die Nerven blank — da fallen die Masken zwangsläufig.

Wem würden Sie am liebsten die Dschungelkönig-Krone übergeben?
Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ich Ailton in meiner Bar persönlich gratulieren könnte. Ich glaube, er wird einer der unterhaltsamsten Kandidaten sein. Er trägt sein Herz auf der Zunge.

"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus": Die Herrscher vergangener Staffeln

Was ist Ihr wichtigster Überlebens-Tipp für den Dschungel?
Ich habe an den Tagen vor dem Startschuss morgens, mittags und abends die doppelte Portion gegessen. Ansonsten kann ich nur jedem raten, keine Angst davor zu haben, sich zu zeigen, wie man wirklich ist. Das ist manchen in der letzten Staffel leider nicht gelungen. Doch die Zuschauer merken es, wenn sich jemand nur selbst inszeniert. Sie wollen schließlich den wahren Menschen sehen — darauf basiert das ganze Konzept der Sendung.

Werden Sie die neue Staffel vor dem Fernseher verfolgen?
Absolut. Ich habe mir extra die nächsten zwei Wochen von meiner Bar freigenommen und bin allabendlich mit meiner Couch verabredet. Ich freue mich sehr, dass es wieder losgeht.