The BossHoss: “Keyes Aussehen ist nicht nur von Vorteil!”

Jetzt geht's so richtig zur Sache! Die Battles bei "The Voice" sind vorbei, 32 Talente treten nun in den Liveshows gegeneinander an und versuchen, sich gegenseitig gnadenlos auszustechen. The BossHoss verraten uns im Interview, warum ihre Talente nicht heulen, wie die Stimmung im Team ist und dass Keyes Aussehen auch von Nachteil sein kann.

Sascha hatte im Battle gegen Keye keine Chance. (Bild: SAT.1/ProSieben)
Sascha hatte im Battle gegen Keye keine Chance. (Bild: SAT.1/ProSieben)

Welches Battle war das aufregendste?
Alec: Och, wir hatten so ein paar, die rausgestochen sind. Für uns ist ja immer sehr wichtig, dass die musikalisch hinhauen, dass der Song knallt. James und Marcel waren toll, unsere drei Mädels Tiffany, MayaMo und Madeleine waren auch cool.

Sascha: Obwohl das echt schwierig ist, das so harmonisch hinzukriegen. Die Brüder Felix und Lucas im Battle mit Rob waren auch super.

Wie geht ihr mit den Talenten um, die ihr rausschmeißt?
Alec: Naja, man spricht schon noch miteinander, ist ja klar. Die sind dann schwer enttäuscht und brauchen erst mal ein paar Tage, um mit der Situation zurechtzukommen. Das ist nicht so einfach, weil man bis dahin die große Erwartung hatte, dass es weitergeht. Und dann kommt erst mal so ein Frustrationsloch. Das müssen sie durchstehen. Aber das ist unterschiedlich. Manche suchen den Kontakt zu uns, manche sind froh, wenn's vorbei ist.

Wie helft ihr denen, die den Kontakt suchen? Nehmt ihr was mit ihnen auf?
Sascha: Was heißt helfen — es gibt gar nicht viel zu helfen. Wir haben während der Show ja keine Zeit, nebenher mit jemandem großartig was anzugehen. Wir sprechen ihnen einfach Mut zu und bauen sie ein wenig auf.

Alec: Es gibt ja auch gar keinen Grund, frustriert zu sein. Das ist das Prinzip der Show, in der nächsten Sendung fliegt schon wieder die Hälfte. Es ist nicht schlimm, auszuscheiden.

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In Team Nena flossen bei Menna dicke Tränen, als sie ihren Song geprobt hat. Heulen eure Talente auch?
Alec: (Lacht) Nee, bei uns wird nicht geheult! Wir sind ein anderes Team. Bei Nena ist ja auch immer alles sehr emotional.

Heult ihr zwei manchmal?
Sascha: Nö! Zumindest nicht wegen der Show (lacht).
Alec: Das ist ja auch ganz normal. Manchmal sind die Talente unglücklich mit den Songs, die wir ihnen zuteilen, weil sie sich die nicht zutrauen, oder dass sie es nicht hinkriegen. Aber das ist der Anspruch der Sendung. Die müssen sich auch mit Herausforderungen auseinandersetzen.

Zurück zum Thema „Heulen" — mit Gils Song konntet ihr gar nix anfangen. Was habt ihr eigentlich gegen Schnulzen?
Alec: Gar nix. Ich hab auch nix gegen Balladen oder emotionale Songs, das finde ich super. Aber das ist halt Geschmackssache. Das war einfach nicht mein Song. Viel zu bedeutungsschwanger und theatralisch. Damit komme ich einfach nicht zurecht, das ist nicht meine Art von Emotionalität.

Gibt's denn dann Songs, die ihr eure Talente niemals singen lassen würdet?
Sascha: Ne ganze Menge! Vieles, was in den Charts läuft, kommt nicht in Frage. Zum Beispiel irgendwelcher Schrott von Taio Cruz und solchen Leuten.

Was sagt ihr eigentlich zu Brigitte? Ist ihre unverblümt witzige Art ein Heimvorteil?
Alec: Sie hat ja dazu auch noch eine super Stimme. Deshalb lenkt da nix ab. Sympathie ist einfach ein wichtiger Faktor bei allen Talenten. Und wenn jemand witzig und herzlich ist und dadurch die Leute für sich gewinnt, hat er natürlich einen Vorteil.

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Wie steht's mit Tattoos? Ganz viele Talente haben welche — gehört dieser Körperschmuck dazu?
Sascha: Nö. Das ist kein Trend unter Musikern, sondern eher ein Trend der Gesellschaft.
Alec: Bei mir ist das ja auch so, ich hab' auch ganz viele.

Wie viele hast du? Man sieht ja immer nur die Arme…
Alec: Meine Arme sind voll und mein Rücken, das war's auch schon.

Welches war dein erstes?
Alec: Ein Drache auf dem rechten Arm. Den hab' ich mir mit 18 stechen lassen.

Was bedeutet er?
Alec: Nix (lacht), den fand ich einfach nur schön. Ich bin generell niemand, der dabei unbedingt auf Bedeutung achtet. Für mich ist das ein rein ästhetisches Ding und ich mache das einfach.

Keye fällt nicht durch Tattoos, sondern durch sein Make-up auf. Kann ein anderes Talent überhaupt gegen so eine schillernde Person gewinnen?
Sascha: Das ist auf jeden Fall schwierig. Andererseits glaube ich, dass das für Keye nicht nur ein Vorteil ist. Er polarisiert ja auch, weil er sehr viel an Präsenz mitbringt und sehr auffällt. Das ist nicht jedermanns Sache.
Alec: Ich find's auch ein bisschen viel, aber das kann man ihm nicht nehmen. Das wäre falsch, weil er so sein soll, wie er ist.

Habt ihr ihn schon mal ungeschminkt gesehen?
Sascha: Nö! Etwas dezenter, ja, aber nie komplett frei.

Keyes Styling könnte auch ein Nachteil sein, weil er stark polarisiert. (Bild: SAT.1/ProSieben)
Keyes Styling könnte auch ein Nachteil sein, weil er stark polarisiert. (Bild: SAT.1/ProSieben)

Bei den Battles fiel auf, dass oft Zurückhaltung gesiegt hat. Ist das ein Konzept, das ihr verfolgt?
Alec: Nee, aber das wirkt einfach besser. Viele denken, dass besonders laut sein und besonders viel Gas geben zeigt, dass man gut ist. Aber es ist wichtiger, dass man dosiert. So wie es zum Beispiel Raffa macht. Darauf achten wir. Sonst nervt's. Ich will mich nicht anschreien lassen.

Wie bereitet ihr euer Team auf Liveshows vor?
Sascha: Wir suchen erst mal gemeinsam mit den Talenten die Songs aus. Das ist nicht so leicht, weil man halt darauf achten muss, dass das Lied zur Sängerin oder zum Sänger passt. Die sollen damit ja die Chance haben, sich vorteilhaft zu präsentieren.

Alec: Dann geht's ins Studio, um die Songs aufzunehmen. Da kann man gut checken, wie sich jeder so macht. Anschließend werden die Bühnenshows konzipiert. In den Liveshows ist das ja alles viel aufwändiger und größer. Wie inszeniert man den Song? Was macht man mit dem Licht? Was kommt auf die Videoleinwände? Das ist eine richtige Dramaturgie.

Wie ist die Stimmung im Team — herrscht Konkurrenzverhalten oder Freundschaft vor?
Sascha: Das ist so ein Zwischending. Durch die Aufregung wachsen sie zusammen und wohnen jetzt während der Proben auch im selben Hotel. Aber gleichzeitig wissen sie, dass sie Hälfte bald nach Hause fährt. Zum einen sind sie freundschaftlich verbunden, zum anderen schielen sie aber permanent auf den anderen und denken „Oh, der ist aber ganz schön gut." Das spüren wir natürlich auch, dass diese Zeit eine ganz wichtige im Leben der Talente ist.

Wer ist besonders ehrgeizig, wer kapselt sich ab?
Alec: Keiner will alleine sein. Aber manche sind den ganzen Tag auf 180 und üben und üben. James ist zum Beispiel immer sehr hibbelig, der ist immer unter Strom. Andere musst du dann aber rütteln und ihnen sagen, dass sie sich mehr Mühe geben müssen: „Kneif mal die Backen zusammen und gib ein bisschen mehr!"

Was erwartet uns in den Liveshows?
Sascha: Unsere acht übriggeblieben Talente treten nicht in einer Liveshow an, sondern werden verteilt. Sie treten auf und dann entscheiden wir zusammen mit dem Publikum. Wir verteilen 100% auf zwei Talente und der Zuschauer kann auch zwischen den beiden abstimmen. Das wird dann zusammengerechnet und so entscheidet sich, wer gehen muss.

Die erste Liveshow von "The Voice" sehen Sie am 22. November um 20:15 in Sat1.