„Das perfekte Model”: Tommy Hilfiger und das Walross

In der vierten Woche fließt bei „Das perfekte Model" eine Menge Blut — und zwar sowohl echtes als auch böses. Der Startschuss zum Zickenkrieg ist gefallen, die Ellenbogen sind ausgefahren. Und nicht nur für die Mädels wird es langsam eng, auch die Coaches Eva und KK müssen ihre Mannschaften für den finalen Model-Battle rüsten. Beide greifen dabei zu ziemlich unterschiedlichen Waffen. Eva Padberg in Kapstadt, Karolína Kurková in New York City: Die Topmodels bereiten ihre mittelgroßen bis großen Schäfchen auf das Fashion Business vor. Oder?

Zu ruhiger Seegang bei Eva Padberg

Alles im Lot auf'm Boot? Naja, geht so. Evas Mädels führen auf einer Touristenfähre in Kapstadt mittelschöne Outfits (O-Ton Eva-Marie: „Sieht aus wie ein türkisches Hochzeitskleid") vor. Ihre Zuschauer: Rentner und gelangweilte Urlauber, die offenbar zufällig vor Ort waren und sich gemeinerweise nicht schnell genug verdünnisieren konnten. Von wegen Front Row und Catwalk-Glamour. Die Sonne scheint, die Stimmung ist (allzu) relaxt. Da kann es schon mal vorkommen, dass man beim Walk im Halbschlaf über die eigenen Füße fällt oder aus schlichter Langeweile weinen muss.

Das Problem an der Sache: Eva sollte ihren Küken zwischendurch auch mal was beibringen. Stattdessen behält sie Kritik für sich, lässt die Schülerinnen ratlos und genervt im Dunkeln tappen und bringt selbst Cindys Rauswurf in Egalhaltung über die Bühne. Nein, einen Pädagogikschein hat unsere Eva wohl nicht vorzuweisen. Konkurrentin Karolína wirkt dagegen wie eine Grundschullehrerin mit 20-jähriger Berufserfahrung.

Glamour und Blut bei Karolína Kurková

Wo Erfolgsdruck herrscht, da fließt auch böses Blut. So geschehen im Team KK in New York City. Die Beleidigungen fallen im Minutentakt: Die eine hat angeblich einen zu schiefen Rücken, die andere wackelt beim Laufen „so komisch mit dem Kopf". Paula-Helen klagt über ihre „Problemzonen" (Oberschenkel) und nimmt sich vor, dieses „Hindernis zu beseitigen" - wie, das wollen wir lieber erst gar nicht wissen. Fest steht: Außer ihrem Körper kann Paula-Helen besonders Samantha nicht ausstehen („Du willst also sagen, ich bin ein Walross?"), was offenbar auch für den Rest der Gruppe gilt. Selbst als Lara sich beim Shooting mit Starfotograf Ben Watts (Bruder von Naomi Watts) den Daumen blutig hämmert oder die fette Spinne Toby als Accessoire eingesetzt wird, herrscht weniger Gezeter als in den Momenten, in denen sich KKs Mädels vor der Kamera zu Samantha äußern sollen.

Was man allerdings erwähnen sollte: Team Karolína steht gerade um Welten besser da als Team Eva. Der Grund: KK schafft die Fashion-Größen ran. Vom androgynen Model-Shooting-Star Andrej Pejic bis hin zur Privat-Modenschau für Tommy Hilfiger. KK kümmert sich um ihre Schützlinge und sortiert die schlechten — diese Woche Julia und Maria — gnadenlos aus. Was sie nicht herzloser, sondern professioneller als Eva dastehen lässt. 1:0 für Team KK.