„Das perfekte Promi Dinner”: Wenn der Adel fröhlich pöbelt

Das ist keine stinknormale Kochsendung, das ist „quasi eine Familienzusammenführung", fasst Prinz Ferdinand von Anhalt das „Adel-Spezial" des sonntäglichen Vox-Futtertainment treffend zusammen. Der adoptierte Aristokrat schwingt gemeinsam mit seinem ebenfalls adoptierten Bruder Prinz Alexander von Anhalt und Gina-Lisa Lohfink, seiner Schwester in spe, den Kochlöffel. Und wie bei jedem anderen Familientreffen fliegen auch hier irgendwann die Fetzen: Einmal so richtig blau, kriegen sich die Blaublüter über Meerschweinchen in Gefangenschaft und ausstehende Prestige-Adoptionen in die erlauchten Haare.

Gina-Lisa und ihre Prinzen: Die adlige Prominenz beim ‚perfekten Promi Dinner’ (Bild: VOX)
Gina-Lisa und ihre Prinzen: Die adlige Prominenz beim ‚perfekten Promi Dinner’ (Bild: VOX)

Der Kampf um den Kochthron lässt sich feudal an: „Champagner-Ritter" Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe köpft am ersten Dinnerabend eine Flasche Prickelwasser stilecht mit dem Säbel. Doch was so spritzig beginnt, endet hitzig. Ein adeliger Teilnehmer passt nämlich nicht so recht in die Runde. Nein, nicht von Gina-Lisa Lohfink, die erst noch in den Adelsstand erhoben werden möchte, ist die Rede. Vielmehr stört Prinz Ferdinand von Anhalt die an sich entspannte Stimmung: Der Jura-Student, der 2011 von Prinz Frédéric von Anhalt adoptiert wurde und bei seinen leiblichen Eltern im Keller wohnt, benimmt sich wie ein wandelndes Adels-Klischee. Blasiert, arrogant, furchtbar standesbewusst.

Das geht vor allem seinem Bruder Alexander, der ebenfalls von Frédéric adoptiert wurde, auf den Geist. Die beiden kannten sich vor dem „Perfekten Promi Dinner" nicht, sind sich aber direkt unsympathisch: Denn im Gegensatz zu Ferdi ist Alex ein Prolet, wie er im Buche steht. Mit rotem Teppich vor der Tür, Poledance-Stange in der hauseigenen Disco und Bling-Bling-Bademantel (Aufschrift: „The Prince") am Leib. Prinz Alexander kleckert nicht, er klotzt. Auch beim Menü, dass er von einem Koch zubereiten und mit Goldspray veredeln lässt.

Prinz Alexander von Anhalt zeigt gerne, was er hat. Hier: Nusskuchen an Gold (Bild: VOX)
Prinz Alexander von Anhalt zeigt gerne, was er hat. Hier: Nusskuchen an Gold (Bild: VOX)

Dass die beiden Blaublüter sich nicht grün sind, merkt man schnell. Zunächst wird zwar nur ein bisschen gefrotzelt. Als etwa Ferdinand erklärt, gegen Nüsse allergisch zu sein und sich Alexander daraufhin vornimmt, „nachher gleich mal zu fühlen, ob er überhaupt selbst welche hat." Oder als sich Alexander darüber empört, dass Ferdinand Hamster hinter Gittern, also im Käfig hält („Ich find das scheiße, sorry Bruder!"). Doch beim letzten Abendmahl eskaliert die Situation endgültig.

Bei Gina-Lisas Dinner lässt Prinz Ferdinand nämlich ein für allemal seine distinguierte Maske fallen. Er empört sich offen über die Gastgeberin, die in seinen Augen gar nicht beim „Adel-Spezial" mitmachen dürfte, weil sie ja gar nicht hochwohlgeboren, äh, hochwohladoptiert sei. Wartet die blonde Skandalnudel doch bisher vergeblich darauf, dass Prinz Frédéric sie endlich zur Tochter nimmt, wie er es Ende des letzten Jahres großspurig angekündigt hatte. Aber während Gina-Lisa noch immer auf ein Prinzessinnen-Dasein hofft, ist sich Ferdinand sicher: „Die Adoption findet doch eigentlich gar nicht mehr statt."

Prösterchen: Zumindest mit Mario-Max (r.) versteht sich Pöbelprinz Ferdinand (l.) noch (Bild:VOX)
Prösterchen: Zumindest mit Mario-Max (r.) versteht sich Pöbelprinz Ferdinand (l.) noch (Bild:VOX)

Dieser Kommentar bringt das Fass zum Überlaufen. Die Gastgeberin wünscht sich, dass Ferdinand doch bitte die „Fresse" halten möge, Alexander empfiehlt seinem Bruderherz, den Raum zu verlassen. Mit anderen Worten: Die Stimmung ist im Keller. Da nützen dann selbst das hochherrschaftliche Ambiente, die livrierten Diener, der prasselnde Kamin des Schloss-Hotels, in dem sich Gina-Lisa extra fürs Dinner einquartiert hat, so gar nichts mehr. Alexander spricht das gereizte Schlusswort: „Ferdinand, ich hab ein bisschen die Schnauze voll von dir."

Und von wem haben Ferdinand und Co. dieses fragwürdige Sozialverhalten? Natürlich vom „Papa". Auch Prinz Frédéric darf nämlich aus seiner Heimat Los Angeles seinen Senf zum Wettstreit am Herd dazugeben. Und das tut er ungeniert. Sowohl über Gina-Lisa („Das Mädel tut mir leid. Sie ist halt nicht helle in der Birne."), als auch über den Rest seiner gecasteten Sippe: „Ich drücke keinem die Daumen. Das haben die nicht verdient." Angesichts derartiger Aussagen kann man schon ins Grübeln kommen über den sogenannten Adel, der offenbar nur noch eines kann: ordentlich pöbeln.

Gina-Lisa Lohfink belegt den ersten Platz, Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe und Prinz Alexander von Anhalt teilen sich den zweiten Rang, Prinz Ferdinand von Anhalt ist Dritter.