„Die große Tiershow“ mit Martin Rütter: Von rülpsenden Affen und komischen Käuzen



Viel konnte nicht schiefgehen bei Martin Rütters „Großer Tiershow“. Wer hat schon etwas gegen Panda-Babys, frisch geschlüpfte Küken, Zwergpinguine, Waschbären und bunt gefiederte Bergloris? Diese Tiere waren nur ein Teil des Niedlichkeits-Zoos, den RTL zur gestrigen Primetime öffnete. Als Youtube-Video wäre die „Große Tiershow“ ein sicherer Multi-Millionen-Klick. Eigentlich fehlten nur noch Katzen in Cornflakes-Packungen.


Tatsächlich griff Rütter in manche Mottenkiste. Wer den frechen Gibbon im Clinch mit zwei Tigern noch nicht gesehen hat, muss die letzten acht Jahre offline verbracht haben. So lange geistert der (zugegebenermaßen lustige) Clip durchs Netz. Das Gleiche gilt für den unheimlichen Straußen-Mob, der den amerikanischen Finanzberater Alvin Hall piesackt – das wahrscheinlich seltsamste Video, das je zum Thema Investment-Banking gedreht wurde.

Da war der Live-Teil der „Großen Tiershow“ schon origineller. Hier gab's einiges zu lernen und zu staunen. Kakerlaken können acht Tage ohne Kopf überleben (und sich im kopflosen Zustand sogar fortpflanzen), Cobras sind taub, manche Schildkröten können durch den Hintern atmen, Elefanten wachsen ein Leben lang und Orang Utans rülpsen vor jedem Angriff. Soweit die Fakten.

Für den Gameshow-Teil hatte sich „Hunde-Profi“ Rütter vier Gäste eingeladen: Schauspieler Axel Prahl, Tänzerin und Castingshow-Jurorin Motsi Mabuse sowie die beiden Comedians Mirja Boes und Kaya Yanar. Letzterer durfte sogar nach China fliegen, um in einer Panda-Zuchtstation nach dem Rechten zu sehen.

Zurück in der Show galt es, verschiedene Tierfragen zu beantworten. Gehören diese Rieseneier zum Strauß oder zum Alligator? Welches der gezeigten Nester stammt vom Laubenbauervogel (das mit den bunten Plastikteilen), welches von der Köderfliegenlarve? Besonders interessant wurde es in der Rubrik „Wie alt werde ich?“ Hier musste die Kandidaten die maximale Lebensdauer verschiedener Tiere erraten. Das brachte so manche Überraschung. Die Weinbergschnecke wird bis zu 35 Jahre alt, der Tiger kommt dagegen nur auf 25. Hummer können die 100 erreichen, wenn sie nicht im Kochtopf landen. Und Schwämme (die aus dem Meer) werden bis zu 10 000 Jahre alt.

Für die Tierstimmen-„Challenge“ hatte RTL sich akademische Unterstützung geholt. Der Naturforscher Dr. Uwe Westphal wurde, passend zum kauzigen Äußeren, in einem Baum platziert. Von seinem Hochsitz imitierte Westphal so ziemlich alles von der Drossel bis zur Kröte. Kaya Yanar war das Ganze ein bisschen unheimlich. „Das letzte Mal, dass ich so einen Mann gesehen habe, war in der Geschlossenen“. Westphal nahm es gelassen.

In klassischer „Wetten, dass ..?!“-Manier schaltete Rütter ab und zu „nach draußen“. Genauer gesagt, auf die Pferderennbahn. Dort wartete Ost-Comedian Olaf „Isch hab das Gnü gegüügelt“ Schubert auf seinen Einsatz beim Kamel- bzw. Windhundrennen. Letzeres verlangte den Kandidaten einiges ab. Boes & Co. zogen einen falschen Hasen hinter sich her. Wer am längsten vor den Windhunden flüchten konnte, bekam einen Punkt.

Als Gesamtsieger triumphierten Kaya Yanar und Motsi Mabuse. Den Geldpreis von 15 000 Euro spendeten sie einem Tierheim. Das Goldene Nashorn durften sie behalten.