„Guidos Shopping Queen des Jahres“: Rebecca Mir, die Styling-Tyrannin

Guido Maria Kretschmer und VOX suchen die „Shopping Queen des Jahres“ – und finden die Shopping-Diktatorin des Jahrhunderts. Rebecca Mir ist eigentlich nur als Einkaufsassistentin engagiert. Das hält die ewige TV-Zweite von „Germany’s Next Topmodel“ und „Let’s Dance“ aber nicht davon ab, ihrer Kandidatin einen madamigen Komplett-Look zu befehlen. Da helfen auch Kretschmers Beschwichtigungsversuche aus dem Off – „Ich möchte mich in aller Form für Rebecca entschuldigen“ – nicht groß weiter. Deutschland, einig Fernsehland hat einen neuen Lieblingsnervensäge: Rebecca Mir, die Styling-Tyrannin.

V.l.n.r.: Amado, Mir, Moschner und Ochsenknecht leisten prominente Hilfe (Bild: VOX/ Andreas Friese)
V.l.n.r.: Amado, Mir, Moschner und Ochsenknecht leisten prominente Hilfe (Bild: VOX/ Andreas Friese)

Endlich kann sich Markus Lanz mal wieder entspannt zurücklehnen. Egal, wie langweilig und unlustig er auch am Samstag bei „Wetten, dass..?“ durch den Abend eierte – Rebecca Mir gibt dem Begriff „nicht ganz so sympathisch“ nur einen Tag später eine ganz neue Dimension. Beim Einkaufsbummel mit Birgit, die mit drei anderen amtierenden „Shopping Queens“ des Jahres 2013 noch einmal zum Finale in Berlin antreten darf, lässt das Model den Klamottengeneral heraushängen. Es gibt zackige Befehle („Hopp, hopp, hopp, nicht trödeln!“) und klare Worte. Als Birgit mit den orangerot gefärbten Haaren einen Leomantel ins Visier nimmt, kreischt die Mir gefühlte zwei Minuten herum: „Neeeeiiin. Neeeeiiiiin! Neeeeiiin.“

Spätestens da hat es auch der letzte Fernsehzuschauer begriffen: Hier geht’s nicht um Birgit, die sich sonst gerne unkonventionell anzieht. Hier geht’s um Rebecca Mir, die die 50-jährige Berlinerin in das verwandeln will, was sie selbst ist: eine schöne Hülle. Am Ende gelingt es ihr sogar. Sie überredet ihren Schützling zu einem spießigen Kostüm mit Riemchensandaletten und Föhnfrisur. „Ich würde noch Perlen nehmen und ein Geschenk für die Schwiegertochter“, ätzt Kretschmer da nicht zu Unrecht aus dem Off.

Jetzt liegt es an Natascha Ochsenknecht, den liebenswerten Schrulligkeitsfaktor wieder ein bisschen nach oben zu schrauben. Auch die Frau mit dem rosa Echthaar und dem pinken Kunstpelz stellt sich vier Stunden lang als Promi-Patin für eine „Shopping Queen“ zur Verfügung. Genauer gesagt: für Aleks, 37, Chefredakteurin aus Köln. Eigentlich eine prima Kombination: Schrille C-Prominenz trifft auf selbstbewusste Modeexpertin. Wären da nicht Frau Ochsenknechts Rückenschmerzen. Fast, so erfährt man in der Anschlusssendung „Prominent“, musste sie die Dreharbeiten abbrechen, so schlimm tat es weh. Doch die Ochsenknecht hält durch und beschränkt sich in der Folge darauf, ihre Kandidatin einfach mal machen zu lassen. Keine gute Idee: Aleks stutzt sich eine Jeans auf Shortlänge zusammen, knotet sich ein Herrenhemd um die Brust und garniert das Ganze mit weißen Söckchen in pinken Pumps.

V.l.n.r.: Birgit, Nina, Jessi und Aleks (mit Guido Maria Kretschmer) kämpfen um die Krone (Bild: VOX/ Andreas Friese)
V.l.n.r.: Birgit, Nina, Jessi und Aleks (mit Guido Maria Kretschmer) kämpfen um die Krone (Bild: VOX/ Andreas Friese)

Nun lautet das Motto aber eben nicht „Karneval in Köln“, sondern: „Kreiere deinen Trendlook 2014, sei kreativ, aber verkleide dich nicht!“ Wesentlich besser als Aleks schlägt sich Jessi, die mit Marijke Amado shoppen gehen darf. Die beiden legen gleich zu Beginn ihre generationenbedingten Differenzen über Mikroshorts beiseite (Amado: „Das sieht aus wie eine Unterhose“), danach stöbern sie im Gleichklang durch Printhosen und Seidenblusen. Weil der Star der „Mini Playback Show“ findet, dass Jessi ruhig ihre „Hötzeklötze“ (offenbar holländisch für Brüste) zeigen kann, setzen sie letztlich auf ein bauchnabeltief geschlitztes Oberteil in Waldgrün.

Ein schöner Look, aber keine Konkurrenz für Nina. Die Vierte im Shoppingbunde darf mit Ruth Moschner durch die Läden in Berlin Mitte ziehen. Besser hätte es die Hamburgerin Reeperbahnpflanze es nicht treffen können: Genau wie Moschner mangelt es auch Nina nicht an weiblichen Kurven. Das verführerisch geformte Zweiergespann greift zum knallroten Fiftieskleid und setzt bei den Schuhen einen coolen Akzent mit Metallabsätzen. Ninas Kommentar zu den Killerheels: „In denen kann man elegant töten.“ Oder mal eben den Hauptpreis abräumen: Die 34-Jährige hat nicht den kreativsten, aber sicherlich einen der ansehnlichsten Looks zusammengestellt. Dafür gibt es eine Reise nach New York, 1.000 Euro Taschengeld und einen Platz bei der New York Fashion Week.

Gewonnen haben letztlich alle. Selbst Rebecca Mir, die beim Einkaufsbummel endlich mal wieder in eine Kamera sagen durfte, wie toll sie ist: „Das Kleid ist von Laurel, für die bin ich ja auch schon gelaufen.“ Gut sieht sie schon aus, auch das hat sie eben mit Markus Lanz gemein.