Kampf dem Pizza-Schwindel: ZDF-Koch Nelson Müller testet Fertiggerichte

Man muss schon ziemlich naiv sein, um Aufback-Pizzen oder Tiefkühl-Baguettes für wirklich gutes Essen zu halten. Dass die Massen-Lebensmittel, für die die Deutschen laut ZDF angeblich rund 20 Milliarden Euro im Jahr ausgeben, zu fettig, zu kalorienreich, generell ziemlich ungesund – und dann auch noch überteuert sind -, dürfte fast jedem Schnell-Schnell-Konsumenten klar sein. Und trotzdem verkauft sich das viel gescholtene Convience Food bestens. Der Sternekoch Nelson Müller, der neuerdings als eine Art personifiziertes gutes Gewissen in den „ZDFzeit“-Verbrauchersendungen auftritt, will es mal wieder genau wissen. Und deshalb stellt er zunächst einmal ganz einfach Fragen: Schmecken Fertiggerichte überhaupt? Und sind sie ihr Geld wirklich wert?

Nelson Müller will's wissen: Wie ungesund ist Fertig-Pizza. (Foto: ZDF / Willi Weber)
Nelson Müller will's wissen: Wie ungesund ist Fertig-Pizza. (Foto: ZDF / Willi Weber)

Um Antworten zu finden, prüft der Wahl-Essener, der in Ghana geboren wurde, aber bei deutschen Pflegeeltern im Schwäbischen groß wurde, wieder einmal das Kleingedruckte ganz genau. Mehr noch: Nelson Müller nimmt nicht nur die verklausulierten Inhaltsstoffe sowie den Kalorien-, Fett- und Vitamin-Gehalt von Fertig-Pizza & Co. unter die Lupe. Der 34-Jährige verlässt auch die Testküche, besucht die Hersteller und deren Lebensmittellieferanten. Die zentrale Frage lautet für ihn: Wo wurde geschummelt, wie dreist werden die Käufer an der Nase herumgeführt?

Rund 20 Milliarden Euro geben die Deutschen jährlich für Fertiggerichte aus. (Foto: ZDF/Willi Weber)
Rund 20 Milliarden Euro geben die Deutschen jährlich für Fertiggerichte aus. (Foto: ZDF/Willi Weber)

Angenehm an der neuen Reihe, die schon eine Woche später mit einem Fleisch-Report fortgesetzt wird, ist die Lässigkeit, mit der Nelson Müller vorgeht. Der Betreiber eines Sterne-Restaurants, der immer häufiger als TV-Koch zu sehen ist, nebenbei aber auch als Soulsänger vor Publikum auftritt, wirkt nämlich ganz und gar undogmatisch – und ist selbst auch kein „Ernährungsheiliger“. So gibt er offen zu, dass er sich selbst während seiner Ausbildungszeit fast ausschließlich von Dosen-Ravioli und Fertig-Lasagne ernährt hat. Trotzdem hat Müller eine Mission – er möchte den Zuschauern wieder zu mehr Freude in der Küche und am Esstisch verhelfen. „Das Wort Lebensmittel sagt ja schon alles aus: Mittel zum Leben“, sagt er. „Da sollten wir auf jeden Fall darauf achten, dass wir uns Gutes einkaufen.“

„ZDFzeit: Wie gut sind Fertiggerichte?“, ZDF, 18. Juni, 20.15 Uhr