„Promi Shopping Queen“ auf Vox: Gaga-Lady trifft Lady Gaga

Was tun, wenn überall Politik läuft? Einfach shoppen gehen. Und nicht über die Schuhsammlung stolpern. Dann wird alles gut, zumindest bei Vox' Alternative zum Wahlduell zwischen Merkel und Steinbrück. In der Welt der „Promi Shopping Queen“ sind die Probleme noch überschaubar. Kann man Haute Couture mit H&M kreuzen? Passen Reißverschlüsse zu Abendkleidern? Ist Leder besser als Latex?

Wer bin ich? Juror Guido Kretschmer mit seinen Shopping Queens (Bild: Vox/Markus Hertrich)
Wer bin ich? Juror Guido Kretschmer mit seinen Shopping Queens (Bild: Vox/Markus Hertrich)

Im Zweifelsfalle weiß Guido Maria Kretschmer Rat. Was stilistisch geht und was nicht, bestimmt der Modedesigner aus Münster. In dieser Sendung muss er entscheiden, welche seiner vier Kandidatinnen am besten in die Rolle eines berühmten Vorbilds geschlüpft ist. Den Anfang macht Lorielle London aus dem rheinland-pfälzischen Birkenfeld. Früher trat sie bei DSDS auf, da hieß sie noch Lorenzo Woodard. Nach einer Geschlechtsumwandlung ging es ins Dschungelcamp, nun ist die 29-Jährige eine selbsternannte „Allround-Entertainerin“ mit Wohnsitz in Hamburg und, natürlich, London.

Als „Promi Shopping Queen“ soll sie sich in Jackie O. verwandeln. Vier Stunden Zeit hat sie dafür – und ein Budget von 500 Euro. Mit dem Geld zieht sie nun durch Hamburg, um die passenden Outfits zu finden. Nach „1950“ muss die Kleidung ausschauen, das war die große Zeit von Jackie O., weiß London. Bei der Shoppingtour ersteht sie ein orangefarbenes Kleid samt Kopftuch. Die Verkleidung erinnert mehr an Frau Antje als an Jackie O. Auch Juror Kretschmer hat seine Zweifel. „Ich hab Jackie O. noch nie in Orange gesehen!“

Konkurrentin Anna Heesch soll zu Dita von Teese werden. Kein leichter Job. Heesch ist eine blonde Shopping-TV-Moderatorin aus Hamburg-Eppendorf, von Teese eine schwarzhaarige Burlesk-Ikone aus L.A. Ebenso gut könnte Oliver Geissen Johnny Rotten nachahmen. „Es muss erotisch sein, aber nicht billig“, ahnt Heesch. Dann geht sie in einen Sex-Shop, kauft Latex-Wäsche und einen schwarzen Karnelvalshut mit Plastikfeder. Kretschmer hätte das Geld lieber in eine vernünftige Korsage investiert.

Als nächstes darf Schauspielerin Eva Habermann ran. Sie soll in die Rolle von Marlene Dietrich schlüpfen. Das grüne Kleid aus dem Retro-Shop mag sie nicht so recht. Die Verkäuferin widerspricht: „Die Zeit war ja schwarzweiß!“ Da fällt das Grün nicht so auf. Während Habermann nach Alternativen sucht, erkunden die Konkurrentinnen ihre Wohnung. Die Homestory gehört zum Konzept der „Promi Shopping Queen“. In diesem Fall gibt es wirklich was zu sehen: Salzlampen, fleischfarbene Wände, Delfinposter und eine Plastikkröte vom Feng-Shui-Berater. Die Kröte sitzt unterm Badezimmerfenster und verhindert, dass Energie austritt, sagt Habermann. Zur Sicherheit hat sie noch zwei Flöten über der Wohnzimmertür angebracht. Seit 17 Jahren wohnt Habermann in ihrer Kröten- und Flötenwohnung, vielleicht hat das Spuren hinterlassen. „Ich habe das Gefühl, Marlenes Geist ist in mich hineingefahren“, sagt sie bei der Präsentation ihres Outfits. Es klingt nicht nach einem Scherz.

Gewinner-Outfit: Nina Bott als Lady Gaga (Bild: Vox/Markus Hertrich)
Gewinner-Outfit: Nina Bott als Lady Gaga (Bild: Vox/Markus Hertrich)

Für den Sieg reicht das trotzdem nicht. Den trägt Konkurrentin Nina Bott davon. Die Schauspielerin hat sich in Lady Gaga verwandelt. Das Outfit stammt von der Reeperbahn – ein paar Stachelschuhe zu 200 Euro, eine Lederkorsage sowie ein Spitzenschleier fürs Gesicht. Juror Kretschmer ist entzückt. Alles richtig gemacht! Lorielle London sieht es sportlich. „Ich bin froh über meine Leistung.“ Das orangefarbene Kostüm trägt sie immer noch. Zum Abschied winkt sie wie die Queen. Oder Jackie O.