„Promi Shopping Queen”: Mit Jimi Blue Ochsenknecht zum Style-Erfolg

Geschmack kann man nicht kaufen. Nicht mal als „Star". Heidi Klums Schülerin Fiona Erdmann, Schauspielerin Gerit Kling, die vom „Traumschiff" gefallen ist, und Fernanda Brandao, Brasilianerin im Gartenzwerg-Format, probieren's bei der Promi-Ausgabe von VOX' „Shopping Queen" aber trotzdem mal — und scheitern grandios. Die eine pausiert lieber bei Kaffee und Kuchen als ernsthaft einzukaufen, die nächste trägt Trauer und die übernächste versucht ihr Glück mit, bitte tief Luft holen: BATIK! Dabei sollten sich die Damen doch für ein Date mit George Clooney stylen. Wie das geht, weiß immerhin Kandidatin Nummer vier: Natascha Ochsenknecht ist die pinkfarbene Überraschung des Fernsehabends.

500 Euro, vier Stunden, ein Styling-Motto: Auch für jene Promi-Damen, die sich zum Auftakt der zweiten Staffel „Shopping Queen" um Kopf und Kleingeld kaufen, gelten die gleichen Regeln wie für alle bisherigen Kandidatinnen des Show gewordenen Alptraums eines jeden Konsumkritikers. Einziger Unterschied: Die sind Zeit- und Kreditkartenmangel einfach nicht gewohnt! Ausnahmsweise müssen Fiona Erdmann, Gerit Kling, Fernanda Brandao und Natascha Ochsenknecht ohne Stylist, Vorzugsbehandlung und das obligatorische Gläschen Gratis-Champagner auskommen. Jedenfalls fast. Denn wenn schon billig, dann wenigstens gut betankt: Mit reichlich Prosecco wappnen sich die vier Ladys für ihren Shopping-Marathon, und kennen dabei nur zwei Ziele: das perfekte Outfit fürs erste Date mit George Clooney zusammenstellen — und gewinnen.

Darüber, wie dieses Ziel zu erreichen ist, gibt es innerhalb der illustren Damenrunde allerdings recht unterschiedliche Vorstellungen. Die frühere „Germany's Next Topmodel"-Teilnehmerin Fiona etwa meint, es sei eine gute Idee, mit ihrem Begleiter Jerome erst mal bei Starbucks einzukehren. Die hat halt die Ruhe weg. Kann man machen, muss man aber nicht, findet Juror Guido Maria Kretschmer: „Das ist natürlich völlig kontraproduktiv." Genau so sieht dann auch Fionas Einkaufs-Ausbeute aus: Sie schreitet im kurzen Glitzerfummel (230 Euro!), mit Killerheels (110 Euro!) und von Jerome fix lackierten Zicken-Krallen (2,07 Euro!) vor ihren Konkurrentinnen über den Catwalk. Nicht gerade eine Augenweide, die Fernanda charmant auf den Punkt bringt: „Ich glaube, wir haben genug gesehen."

Auch Gerit shoppt komisch. Die TV-Mimin („Traumschiff") kauft offenbar nur in winzigen Boutiquen am Berliner Kudamm und lässt ausschließlich Edel-Frisör Udo Walz an ihre Haare. Typisch reiche Witwe halt. Bis auf, dass Gerit weder das eine noch das andere ist. Ihr Outfit (kleines Schwarzes, rote Schuhe) ist entsprechend edel, aber auch ziemlich öde. Doch woran es Frau Kling mangelt, davon gibt es bei Fernanda zu viel: Die Ex-„Hot Banditoz"-Sängerin ist mit Farbe, Rüschen und Chichi geradezu überladen. Zum roten Batik-Dress (Kretschmer: „Das ist leider ein Scheißkleid") kombiniert sie Polsterjacke, eine Menge Haar und Hacken, die ohne Weiteres als Tötungsinstrumente eingesetzt werden könnten. Jene kann die Frau, die so groß wie ein „Briefkasten" (Kretschmer) ist, zwar vertragen. Blöd aber, dass die Treter so sehr an „Bordellschuhe" (Fiona) erinnern.

Rausreißen kann's an dieser Stelle also nur noch Natascha Ochsenknecht, ihres Zeichens berühmte Ex-Frau. Oder mit anderen Worten: Das wird nichts mehr. Denn diese Frau hat rosa Flusen auf dem Kopf, pinke Farbe auf den Lippen und so überhaupt „keinen Stil", wie sie selbst einräumt. Dafür aber bringt sie mit, was den anderen fehlt: Spaß, und ihren Sohn Jimi Blue, der eine überraschend gute Shoppingbegleitung abgibt. Gemeinsam erstehen sie einen Leo-Mantel und ein knallrotes Kleid. Klingt nach Augenkrebs — funktioniert aber. Das ehemalige Model weiß, wie man krude Styles selbstbewusst rockt. Selbst Design-Spießer Guido Maria Kretschmer ist hin und weg: „Ein gelungenes Outfit. So Dolce Vita!" So Natascha Ochsenknecht vor allem, die mit Trashklamotte, Flokati-Frise und flotten Sprüchen (ihr Kommentar zu einem violetten Mantel: „Der ist auch schön, der hat nur eine andere Farbe") richtig gut unterhält. Und darauf kommt's am Ende des Fernsehabends ja nun mal an, nicht wahr?

Natascha Ochsenknecht und Gerit Kling belegen Platz 1, Fernanda Brandao Platz 3, Fiona Erdmann Platz 4