„Wild Girls“: Sara Kulka holt sich den „Goldenen High Heel“

Bei den „Wild Girls“ gab’s wirklich schon eine Menge, na ja, Mist zu sehen. Im Finale legen die Macher der Doku-Soap noch einen Haufen obendrauf: Die letzten D-Promiweibchen sollen tierische Hinterlassenschaften beschnuppern, erfühlen und den passenden Produzenten von Springbock bis Elefant zuordnen. „Zugegebenermaßen ein Scheißspiel, sorry“, erklingt es schadenfroh aus dem Off, aber da haben sich die Mädels schon längst in die Köttel-Kategorisierung vertieft.

Sara Kulka (l., mit Sophia Wollersheim) ist die Königin der Wüste – und stolze Gewinnerin des „Goldenen High Heel“ (Bild: RTL / Stefan Menne)
Sara Kulka (l., mit Sophia Wollersheim) ist die Königin der Wüste – und stolze Gewinnerin des „Goldenen High Heel“ (Bild: RTL / Stefan Menne)


Sie habe den Menschen beweisen wollen, wie stark sie sein kann. Als Sara Kulka ihre Trophäe in Empfang nimmt, klingt sie ein bisschen, als hätte sie gerade einen Oscar bekommen. Oder einen Pulitzer-Preis. Aber es ist eben doch nur der „Goldene High Heel“: der mit Sprühlack überzogene Beweis dafür, dass sie erfolgreich Ziegenmist identifiziert, mit einem Stapel Holzlatten durch einen Parkour gespurtet und mit schweren Sandsäcken beladen auf einen Berg gesprintet ist.

Während der Zuschauer noch darüber rätselt, was dieser Dreikampf nun mit Unterhaltung zu tun haben könnte, schwingt das Model große Gewinnerreden. „Davon werde ich noch meinen kleinen Scheißern erzählen“ – und mit Scheißern meint die Frau mit dem lockeren Mundwerk übrigens Kinder. Doch Sara weiß auch: „Ich denke, dass es viele Menschen nicht für gut halten, wenn ich mich fortpflanze.“

Kleiner Trost für die einstige „Germany’s Next Topmodel“-Fünfte: Die eliminierte Konkurrenz dürfte in der Zuschauergunst kaum höher stehen. Denn vorm Finale in der Wüste zeigen sich alle noch einmal von ihrer besten Seite. Barbara Engels macht Ingrid Pavic nieder, oder versucht es in gewohnt wirren Worten zumindest. Sarah Knappik enttarnt Sophia Wollersheim als „Lügenbaron“. Und die Puffbesitzer-Gattin bezeichnet die ehemalige Dschungelcamperin ihrerseits als „Heulsuse der Nation“.

Ähnliche Szenen dürften sich zwar Tag für Tag in jeder beliebigen Grundschule abspielen, der Unterschied ist nur: Auf solchen Kinderkram hält normalerweise niemand eine Kamera. Dass RTL es doch getan hat, bereut der Kölner Sender inzwischen wahrscheinlich mit Blick auf die stetig fallende Einschaltquote.

Und was bleibt nun von den „Wild Girls“, nach einer ganzen Staffel Tussi-Action? Vor allem die Erkenntnis, dass ein paar Casting-Kandidatinnen und Doku-Soap-Statistinnen, die auf hohen Hacken durch die Wüste irren, noch lange kein gutes Fernsehformat ergeben. Nicht mal dann, wenn sie aus Schei** einen „Goldenen High Heel“ machen.