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Peter Weck: "Meine Frau war ein absoluter Glücksfall"

Peter Weck in "Engel der Gerechtigkeit - Geld oder Leben"

Als Peter Wecks (84, "Ich heirate eine Familie") Frau 2012 überraschend an einem Herzinfarkt stirbt, bricht für den Schauspieler eine Welt zusammen. Zwei Jahre zieht sich der 84-Jährige aus der Öffentlichkeit zurück. Nun meldet sich Weck nach und nach zurück. Nach seinem TV-Comeback im Wiener "Tatort" im August 2014 ist er am Donnerstag in dem TV-Drama "Engel der Gerechtigkeit - Geld oder Leben" (20.15 Uhr im ZDF) zu sehen. Darin spielt der Österreicher einen liebevollen Ehemann, der sich weigert, den Tod seiner Frau zu akzeptieren. Anstatt den letzten Willen der klinisch Toten zu akzeptieren, verleugnet er die Existenz einer Patientenverfügung und hält seine Frau mit allen Mitteln am Leben. Eine emotionale Rolle, die Weck alles abverlangt hat, wie er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt.

Hatten Sie lange überlegt, diese Rolle zu übernehmen?

Peter Weck: Nein. Es war schließlich wieder eine Rolle, die Ansprüche stellt und mit der man als Schauspieler etwas bewirken kann. Darin lag auch der Reiz für mich, an diesem Film mitzuwirken.

Kamen da nicht wieder schmerzhafte Erinnerungen hoch?

Weck: Ja natürlich, die Rolle hat mich stark berührt. Auch wenn meine Situation damals eine andere war. Ich konnte nichts mehr tun, während meine Rolle den Tod aus einem gewissen Egoismus heraus hinauszögert.

In gewisser Weise konnten Sie also froh sein, nicht vor dieser Entscheidung gestanden zu sein...

Weck: Absolut, ja.

Sie waren über 40 Jahre verheiratet. Was war das Geheimnis Ihrer langen Ehe?

Weck: Wir waren sogar fast 45 Jahre verheiratet. Vier Wochen vor dem 45. Hochzeitstag ist meine Frau verstorben. Ein Geheimnis habe ich nicht. Im Grunde genommen ist es der Generationenunterschied. Heutzutage lassen sich die Leute ja schon bei dem geringsten Problem scheiden. Aber natürlich war meine Frau auch ein absoluter Glücksfall. Sie war ein toller Mensch und sehr verständnisvoll. Schließlich ist es nicht immer leicht, mit einem Schauspieler verheiratet zu sein. Aber sie war eine Über-Mutter und hat sich toll um die Kinder gekümmert.

Glauben Sie, dass es für jeden die eine große Liebe gibt?

Weck: Für jeden auf keinen Fall. Auch wenn es rührend ist, wenn man auch noch nach 50 Jahren Händchen haltend durch die Gegend läuft, darf die Beziehung nicht ausarten. Wenn man zum Beispiel sagt, ich weiß gar nicht mehr, ob ich das gesagt habe oder mein Partner. Das ist mir zu dumm. Man sollte trotz der Länge der Verbindung auch ein Eigenleben führen, man muss nicht alles angleichen.

Sie werden im Sommer 85 Jahre alt. Planen Sie eine große Geburtstagsparty?

Weck: Nein, wenn es nach mir geht, nicht. Bisher hat die runden Geburtstage immer meine Frau organisiert. Mir wäre es ganz angenehm, wenn nichts passiert. Ich erschrecke nicht vor der Sache. Ich habe den 80. überstanden, da werde ich den 85. auch überstehen. Aber diese Feierei für einen Tag. Jeder Tag, den man erlebt, ist nahezu ein Geburtstag. In meinem Alter in jedem Fall.

Wie halten Sie sich fit?

Weck: Ich kann mich nur immer bei meinen Eltern bedanken, dass sie mir diese Gene gegeben haben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich bisher nie etwas gemacht habe. Neuerdings mache ich Kraftübungen für die Beine, damit sie nicht schlapp machen. Aber sonst gar nichts.