„Bauer sucht Frau 2013“: Gute Freunde, schlechte Liebhaber

Wadenmassagen, Pizzen in Herzform und gemeinsame Touren mit dem Bonanzarad haben gefruchtet: So viele verliebte Pärchen wie 2013 gab es bei „Bauer sucht Frau“ noch nie. Die ganz großen, hüstel, Gefühle hat sich RTL für das Finale aufgespart. Markus und Moni legen sich „danieda“, Steffen serviert schon mal den Kaffee am Morgen danach und Albert und Sabine drehen einen Hobby-Film im Heu. Eine Frage bleibt: Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?

Albert und Sabine drehen ihr ganz persönliches Happy End (Bild: RTL)
Albert und Sabine drehen ihr ganz persönliches Happy End (Bild: RTL)

Selbst Hansi, der alte Rammler, kommt jetzt an die Frau. Albert spendiert seinem Stallhasen ein Weibchen, damit auch der letzte Single auf seinem Hof in den Genuss der großen Liebe kommt. Der Bauer selbst hat mit Sabine genau die Richtige gefunden, und das zeigt er der 47-Jährigen auf jede denkbare Weise. Ein selbst gedrehter Romantikfilm vor der malerischen Kulisse seines Obstgartens ist nur eine davon. „Ich will mit meiner eigenen Kamera Sabine aufnehmen und mich dazustellen“, erläutert der Hobby-Filmer sein ungeschriebenes Drehbuch. Es folgen: Küsse im Heu, Küsse am Apfelbaum und Küsse in den Drehpausen. „Friss mich nicht“, sagt Sabine lachend wie ein Teenager Richtung Kamera.

Kaum ist der Streifen im Kasten, flimmert er auch schon im Wohnzimmer über die Mattscheibe. Es gibt Käsespießchen, Fruchtsaft und einen denkwürdigen Dialog. Warum er denn zwei Fernsehgeräte habe, will Sabine wissen. „Mit zweien sieht man mehr“, antwortet der 52-Jährige. Eine offene Avance in Richtung ZDF? Der öffentlich-rechtliche Sender ist für seine Pilcher- und Lindström-Schmonzetten berüchtigt, womöglich visiert Albert also bereits eine Reality-Doku beim Konkurrenzsender an. Kameraerfahrung haben ja nun beide.

Ein Trecker namens Muckeline: Sabine ist gerührt, und scharf (Bild: RTL)
Ein Trecker namens Muckeline: Sabine ist gerührt, und scharf (Bild: RTL)

Jenseits rosaroter Wolken schweben Markus, der Trecker-Fan, und Moni, die Imbissbuden-Besitzerin. Vor allem die 46-Jährige liebt es eindeutig zweideutig. „Sieht richtig groß aus. Dann versuche ich mal, die richtige Position zu finden“, sagt sie und nimmt prompt auf einem Oldtimer-Trecker Platz. Markus’ Schätzchen, also das motorisierte, spielt auch beim großen Liebesgeständnis mit Leberkässemmeln und Prickelwasser eine entscheidende Rolle. Der 46-Jährige hat den Trecker mit dem Namen „Muckeline“ bepinselt: ein Hinweis auf seinen Spitznamen Muck und Sabines Imbiss, der zufällig „McMuck“ heißt. Sabines Begeisterung ist nicht zu überhören: „Da legst die nieda! Machen wir das auch gleich?“

Da sind Steffen und seine Nicole bereits einen Schritt weiter. In Thüringen wird schon der Kaffee am Morgen danach eingeschenkt – in eine eigens angeschaffte Namenstasse für die Angebetete. Die 29-Jährige will es ganz genau wissen:
„Was ist denn das?“
„Eine Nicole-Tasse. Damit du deine eigene Tasse hast.“
„Jetzt habe ich meine eigene Tasse!“
Ja, bei „Bauer sucht Frau“ sind es oft die kleinen Dinge, die die ganz großen Gefühle auslösen. Der Lohn für die romantische Geste folgt für Feuerwehrmann Steffen auf dem Fuß: „Willst du noch mal rankommen?“ Steffen will.

Kurz und schmerzlos: Michael (l.) und Micha wollen Freunde bleiben (Bild: RTL)
Kurz und schmerzlos: Michael (l.) und Micha wollen Freunde bleiben (Bild: RTL)

Auch Christian will so einiges, Kinder mit Elke zum Beispiel. Die 41-Jährige hat es dem Rinderwirt stark angetan, sie schmiert ihm schließlich gar die Frühstückssemmeln. Das Fazit des 46-Jährigen: „Ich kann mich wohl daran gewöhnen, dass eine Frau im Haus ist.“ Das wiederum dürfte Michael auch nach dem Finale von „Bauer sucht Frau“ eher schwerfallen: Er war ja auch der einzige schwule Kandidat der Provinzkuppelei. Einen Mann fürs Leben hat der Schweinebauer jedoch ebenso wenig gefunden. Mit Anwärter Micha macht er nach einer Tour auf dem Bonanzarad kurzerhand Schluss. Richtig tragisch findet der Geschasste es nicht. Und so bleibt letztlich vor allem eines, nämlich eine Bauernweisheit à la RTL: „Lieber ein guter Freund als ein schlechter Liebhaber.“