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„Bauer sucht Frau 2013“: Geile Galane und riesengroße Schmetterlinge

Traktoren und Holz in allen Varianten, dazwischen mal ein Bussi und die gute, frische Landluft: Ohne allzu großes Fremdschämpotenzial und mit idyllisch-tapsigen Kennenlern-Impressionen nimmt die diesjährige „Bauer sucht Frau“-Staffel ihren gemächlichen Lauf. Sind den Drehbuchschreibern etwa die „peinlichen Pointen“ ausgegangen? Oder wird nur eine scheinbar harmlose Situation kreiert, die schon bald ins Unfassbare abgleitet?

Kettensägenmassaker oder harmonische Teamarbeit? Albert und Sabine im Wald. (Bild: RTL)
Kettensägenmassaker oder harmonische Teamarbeit? Albert und Sabine im Wald. (Bild: RTL)


Unspektakulär und ganz ohne Skandal geht es jedenfalls bei Bauer Steffen und seiner Nicole zu. Ihr Sohn Dominic kommt auf Test-Besuch nach Thüringen, denn die beiden gibt es nur im Doppelpack. Der Kleine genießt die Treckerfahrstunde, bei der Steffen seine Ersatzvaterqualitäten beweisen kann, und findet auch das „Familienzusammenführungsessen“ mit Rindsrouladen gut. „Muddi“ ist happy, und das zählt.

Auch Obstbauer Albert kann sich freuen, denn seine Sabine stellt sich beim Ausflug in den Wald ganz und gar nicht ungeschickt an. Der Kampf gegen den Borkenkäfer ist ein voller Team-Erfolg: Statt eines Kettensägenmassakers fällen die beiden in trauter Eintracht und ohne Zwischenfälle eine kranke Fichte. „So was habe ich noch nie erlebt“, freut sich Albert, und kredenzt nach getaner Arbeit leckere Stullen aus der Tupperdose, anschließendes Händchenhalten inklusive. „Ich bin zu jeder Schandtat bereit“, sagt Sabine, und Albert fühlt „manchmal Schmetterlinge, größer wo die, wie man draußen fliegen sieht“. Es kann alles so einfach sein!

Aber einfach ist es nicht immer. Schweinebauer Michael aus dem Oldenburger Land kann das Schwäbeln seines Auserwählten Micha oft nicht verstehen. Auch, dass der Altenpfleger aus dem Ländle vom echten Bauern ein echtes Bauernfrühstück erwartet, ist Michael verborgen geblieben. Die Enttäuschung des Hofgastes bei kargen Apfelschnitzern und Cappuccino am Morgen ist deutlich sichtbar.

Erstmal Öl ablassen: Micha und Michael in der Testphase (Bild: RTL)
Erstmal Öl ablassen: Micha und Michael in der Testphase (Bild: RTL)

Etwas entspannter wird es beim Ölwechsel für den alten Traktor. Die Jungs liegen unter der Maschine und kichern über „Nippel“ und „Spritzer“, die sich bald schwarz und schmierig über sie ergießen. Beim anschließenden öligen Schaukampf dürfen ein paar verspielte Schmatzer nicht fehlen, denn das „hat was Prickelndes“, so Micha. Nach dem schmutzigen Intermezzo kümmert sich Micha rührend um seinen hart arbeitenden Bauern: Mit Gurken-Quark-Masken auf dem Gesicht entspannen die beiden und spreizen theatralisch die Finger ab. Erste Zuneigung ist durchaus sichtbar, aber es ist „noch alles offen“, wie Michael realistisch die Balz-Situation einschätzt.

Münsterländer Christian dagegen weiß, was er will: „Schön Küssen und ein bisschen Kuscheln – hat man ja lange vermisst“. Seine erste Wahl Elke reist in freudiger Erwartung an und kommt seinen Erwartungen durchaus entgegen. Beide sind Wasserbetten-Besitzer und damit schon mal auf gleicher Wellenlänge: Deshalb wird direkt geknutscht. Dass der Tierfreundin Elke bei all den ausgestopften Vierbeinern im Haus etwas unheimlich wird, könnte aber noch Konfliktpotenzial bergen. Nachdem sich Elke bei der Führung durch den Schweinestall gründlich beschnüffeln lässt und sogar auf einem Schwein reitet, findet Christian aber erst mal „Top! Das Interesse ist da.“

BILD 3: Sie gehen direkt aufs Ganze: Christian und Elke knutschen im Münsterland (Bild: RTL)
BILD 3: Sie gehen direkt aufs Ganze: Christian und Elke knutschen im Münsterland (Bild: RTL)

Ackerbauer „Muck“ Markus steht auf Moni mit den Motivfingernägeln – und will alles richtig machen. Sein Deko-Einsatz für das erste Kennenlernen scheint allerdings ein wenig dick aufgetragen: Das Empfangskomitee am Bahnhof, ein Einsatzwagen der freiwilligen Feuerwehr, ist über und über mit roten Herzen und Rosen bestückt, genauso wie der Bauernhof und … sein Bett. „Und wo schläfst Du?“, entfährt es der leicht geschockten Hessin beim Anblick der schmalen Matratze. „Eigentlich ist das mein Zimmer, aber ich schlafe heute auf der Couch, da bin ich nicht weit weg, wenn Du was brauchst“, ist die Antwort des geilen Galans.

Immerhin ein fantastischer Cliffhänger für alles, was da noch kommen wird und eine Überleitung in weitere Untiefen bäuerlicher Sehnsüchte.