Gunther von Hagens: Dr. Tod spricht bei „Maischberger“ über seine Parkinson-Krankheit

Im Leben von Gunther von Hagens spielt der Tod eine große Rolle. Der „Körperwelten“-Erfinder wurde mit seinen plastinierten Leichen weltberühmt. Doch der Mediziner beschäftigt sich noch aus einem anderen Grund intensiv mit dem Thema: Bei der Sendung „Menschen bei Maischberger“ im Ersten sprach er über seine unheilbare Krankheit Parkinson.

Dr. Gunther von Hagens (l.) mit Sandra Maischberger (r.) (Bild: Facebook/ Menschen bei Maischberger)
Dr. Gunther von Hagens (l.) mit Sandra Maischberger (r.) (Bild: Facebook/ Menschen bei Maischberger)

Sandra Maischberger hatte am Dienstag in ihre Sendung „Rätsel Parkinson: Warum gehorcht mein Körper nicht?“ verschiedene Gäste eingeladen: Die Ärztin Dr. Antje-Katrin Kühnemann, die Parkinson-Patientin Brigitte Kämpf mit ihrer Tochter Vanessa, Prof. Dr. Daniela Berg und Ottfried Fischer. Der Schauspieler und der zugeschaltete Mediziner Dr. Gunther von Hagens leiden beide an der degenerativen Erkrankung des zentralen Nervensystems. Während Fischer bei „Menschen bei Maischberger“ auf dem Sofa Platz nahm, hatte die Moderatorin den als „Dr. Tod“ berühmt gewordenen Plastinator vor der Sendung in seiner Werkstadt Guben in Brandenburg besucht.

„Menschen bei Maischberger”: Die Moderatorin und ihre Gäste. (Bild: ddp Images)
„Menschen bei Maischberger”: Die Moderatorin und ihre Gäste. (Bild: ddp Images)

Vor sechs Jahren erhielt Von Hagens die Diagnose Parkinson. Die Krankheit hat ihn derzeit so fest im Griff, dass er nicht ins Studio kommen konnte. Seiner Arbeit als Leichenpräparator geht er nach, solange er noch kann. „Nach und nach verliere ich meine Fähigkeiten. Als ich mit meiner rechten Hand nicht mehr schreiben konnte, habe ich gelernt, mit links zu schreiben", erzählte der 67-Jährige. Medikamente und ein Hirnschrittmacher helfen ihm, den Alltag zu meistern.

Dass er an Parkinson leidet, war für den Mediziner ein Schock. Auch Tränen seien nach der Diagnose geflossen. Er habe gedacht, das Leben sei zu Ende, habe den Befund aber auch als Chance betrachtet: „Man darf nie aufgeben.“ Durch die Krankheit habe er die emotionale Seite des Todes kennengelernt. „Bisher habe ich nur die intellektuelle gekannt.“

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Trotzdem hat er nach wie vor seine Arbeit, seine „Körperwelten“ im Kopf, auch in Anbetracht seines eigenen Todes. Wenn er einmal stirbt, wolle er seine Leiche plastinieren lassen – von seiner Frau, wie er schon vor eineinhalb Jahren gegenüber der „Bild“ erklärte. „Mein Plastinat wird dann in Ausstellungen zu sehen sein.“

Noch aber hat Von Hagens die Hoffnung auf Heilung nicht aufgegeben. „In zehn Jahren“, sagte er zu Sandra Maischberger „kann ich geheilt werden“, sagt er zuversichtlich.