“Tatort”-Star Dominic Raacke kritisiert Promi-Ermittler in ARD-Krimireihe

Jede Menge neue Ermittler und kein Ende in Sicht! Nachdem bekannt wurde, dass die "Tatort"-Crew in den kommendenen Monaten um so manches prominente Gesicht erweitert werden wird, schießt Alt-Kommissar Dominic Raacke jetzt gegen den verantwortlichen Sender.

Dominic Raacke kritisiert die Flut an neuen "Tatort"-Kommissaren (Bild: ddp images)
Dominic Raacke kritisiert die Flut an neuen "Tatort"-Kommissaren (Bild: ddp images)

"Was soll das werden, kommen jetzt die Promi-Tatorte?", so der Schauspieler im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Er selbst ist bereits seit 1999 im Einsatz und spielt im Berliner "Tatort" Kommissar Till Ritter. Er weiß also, wovon er spricht, wenn er die aktuelle Flut an Neuzugängen irritierend findet. Seiner Meinung nach müsse die ARD aufpassen, "die Marke 'Tatort' nicht immer weiter aufzublasen", so der TV-Star. "Am Ende platzt sie noch." Sein Vorschlag für die Zukunft: "Es wäre an der Zeit, etwas Neues zu probieren, parallel eine zweite Marke aufzubauen. Aber keinen Krimi."

Zweiter "Tatort" aus Dortmund: Ach, die Jugend!

Vor wenigen Wochen erst hatte Schauspieler Jörg Hartmann ("Weissensee") seinen "Tatort"-Dienst in Dortmund angetreten. In Zukunft sollen außerdem prominente Kollegen wie Til Schweiger in Hamburg, Wotan Wilke Möhring in Norddeutschland, Devid Striesow im Saarland, Friedrich Mücke in Erfurt und Christian Ulmen und Nora Tschirner in Weimar bei der Verbrecherjagd im TV behilflich sein. Der Verpflichtung populärer Krimi-Darsteller liegt unter anderem der fromme Wunsch zugrunde, künftig ein jüngeres Publikum anzuprechen - und mit großen Namen große Quoten zu machen.

Weihnachts-"Tatort" 2013: Es knistert zwischen Tschirner und Ulmen

Tatsächlich drängen sich dabei Fragen auf: Wo zum Beispiel bleiben Charaktertiefe, wo fortlaufende Geschichten und persönliche Schicksale, wenn die Kommissare so zahlreich werden, dass ihnen allen am Ende kein Sendeplatz (oder keine Muße) mehr für Entfaltung bleibt? Schon jetzt ist es so, dass der Wiesbadener Krimi mit Ulrich Tukur - ein "Promi-Tatort", wie Raacke ihn wohl nennen würde - nur einmal jährlich im Fernsehen läuft. Auch Til Schweiger soll nur einmal pro Jahr ermitteln. Ob das für eine Zuschauerbindung reicht? Denn bislang war das Schöne am "Tatort" doch eigentlich das: Regelmäßig alte Bekannte wieder zu sehen.