Tag 9 im Dschungelcamp: Es geht eine La-Mola durchs Land

Keiner wollte ihn zurück. Aber er ist verdammt hartnäckig. Der Wendler is back! Nach dem Vorbild professioneller Dschungelkreaturen (tut uns voll leid, liebes Chamäleon, dass du hier in einem Atemzug mit dem Michael aus Dinslaken genannt wirst) tarnt er sich nun. Als Mola. Der Ex-Moderator des ex-coolen Senders – das Ex hoch Zwei ist selbst für die australische Außenstation der Geschlossenen Rekord – bringt alles mit, was man so zum Rumwendlern braucht. Da wäre das Riesenego: „Bis ich ins Finale komme, ziehe ich das Ding durch.“ Dann die verzerrte Wahrnehmung der Realität: „Nein. Neinneinnein“ (auf die Frage, ob er seine gestrige Kapitulation bereut). Und nicht zuletzt: das Talent, Massen, um nicht zu sagen: mindestens 20 Menschen auf einmal zu bewegen. Denn durch Deutschland geht eine Welle der Ablehnung, die „La-Mola“!

Mola ist einfach der bessere Wendler, nur ohne Parfüm - noch (Bild: RTL)
Mola ist einfach der bessere Wendler, nur ohne Parfüm - noch (Bild: RTL)


Leider funktioniert die Zietlow’sche Wortschöpfung nicht mit Winfried. Dabei passt sie auf ihn mindestens genau so gut. Kaum steht die Nominierung für die Prüfung an, geht das Glatzenpeterchen auf Ego-Trip, das knallt nämlich besser rein als jeder Blätter-Joint. „Ich wähle einfach die Intelligentesten: mich selber, Mola, Marco und Jochen“, sagt er grinsend ins Dschungeltelefon. Aber der Busch ist gnädig (mit den Zuschauern), der Busch ist gerecht – und straft den Hochmut sogleich ab. Mit dem Superhirn will nämlich keiner mehr so richtig etwas zu tun haben (Melanie: „Er würde mir nicht fehlen“). Außer der Molarator: „Ich mag es ja, auf einem hohen Niveau mich zu unterhalten.“ Ja, der Satzbau hat’s bereits verraten.

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Solche grammatikalischen Schwierigkeiten sind Gabby fremd. Marcos „Schokomaus“ haut eine astreine Beschimpfung nach der anderen raus! Ob „Wollt ihr mich verarschen?“ oder „Was für ein Opfervolk“, das Fräulein von und zu (sie hat ja schließlich einen „Playboy“-Titel) spielt auf der Diss-Klaviatur wie der Michael den Wendler. Hat sie wohl von Sido gelernt. Aber viel interessanter ist ja, wieso Gabby auf einmal zum Rohrspatz mutiert. Es hat, wie so oft im Dschungelcamp, mit Kakerlaken zu tun. Bei der Spielshow-Gedächtnisprüfung „Der Preis ist Reis“ schätzt Gabby am Häufigsten falsch und muss diverse Ekelschauer über sich ergehen lassen.

Der Preis ist wenig Reis - und Gabby ist ganz schön eingesaut (Bild: RTL)
Der Preis ist wenig Reis - und Gabby ist ganz schön eingesaut (Bild: RTL)

Am ernüchternden Ergebnis – zwei Sterne und eine angewiderte Gabby mit „fucking Heuschrecken im BH“ – können auch Jochen, Melanie und Marco, die ebenfalls mitspielen dürfen, nichts ändern. Aber wie Larissa immer so schön sagt: „Hauptsache, etwas.“ Auch Melanie erschließt sich das Konzept des Weniger ist Mehr sofort. Mit Melasse und allerlei Getier bekleckert hüpft sie in den Urwaldtümpel, um ihm wenig später im Evakostüm wieder zu entsteigen. Mit „wippendem Busen“ rennt sie auf Mola zu, der ihr Conditioner bringt. Und ja, daran erstaunen gleich zwei Dinge: Diese Brüste können wippen, und: Die kriegen CONDITIONER?

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Zumindest Larissa kann aber gar nichts mehr verwundern. Was bei ihr zuhause in Österreich abgeht, damit kann eh kein Dschungelnackedei mithalten. Denn: Ihre Eltern führen ein Hotel, irre. Da gibt’s einen saufenden Hausburschen namens Engelbert, der vor allem „fegt, trinkt und wieder fegt“ und Pauli, den Tellerwäscher: „Der sieht aus wie ein Troll und wascht halt ab.“ Kein Wunder, dass Blarissa alle zehn Minuten in irgendeine Kamera nuschelt: „Könnt’s ihr meine Eltern anrufen und fragen, ob sie leben?“

Julian F. M. Stöckel at it's best: Dieser Schniepi bleibt nicht nur Larissa in Erinnerung (Bild: RTL)
Julian F. M. Stöckel at it's best: Dieser Schniepi bleibt nicht nur Larissa in Erinnerung (Bild: RTL)

Na ja, vielleicht tut Julian ihr ja den Gefallen: Die Stöckel muss gehen – und hat es nicht anders gewollt. „Ich möchte die Zuschauer bitten, nicht für mich anzurufen“, sagt der „Designer“ beim Publikumsappell. Er wolle einfach den wahren Favoriten auf die Krone den Vortritt lassen. Das nennen wir mal Großherzigkeit, und die belohnen die Zuschauer auch. Für Julian F. M. Stöckel (das F. M. steht für „Fi** mich“, hätten wir das auch geklärt) geht es ins Hotel Versace. Doch Hartwich gibt nicht zu Unrecht zu bedenken, dass es einen kleinen Haken bei der ganzen Sache gibt: „Der Wendler ist auch da.“ Und zwar der echte. So ganz ohne Dschungelprüfung geht’s eben auch in der Zivilisation nicht.