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Rolf Scheider: Ein Käfig voller Narren!

Ex-GNTM-Juror und Casting Direktor Rolf Scheider kommentiert exklusiv für Yahoo! TV die aktuelle Staffel von "Germany's Next Topmodel". Welches Mädchen hat die besten Chancen, was läuft bei den Castings und Challenges wirklich ab und was passiert, wenn die Kameras aus sind? Rolf Scheider hat die heißesten Insider-Infos und nimmt kein Blatt vor den Mund!

Ex-Juror Rolf Scheider über die verrückten Geschehnisse im Modelhaus
Ex-Juror Rolf Scheider über die verrückten Geschehnisse im Modelhaus

So, nach der letzten Sendung habe auch ich noch dazu gelernt: Jeden Morgen unter der Dusche lache ich mich, Dank der Lachübung von Michelle Rodrigues, jetzt halb tot. Funktioniert super, ich starte in jeden meiner Tage gut gelaunt und positiv.

Für unsere Modelküken gab es allerdings gar nichts zu lachen. Direkt am Anfang der Sendung wurden sie in einem Bus wie die Kälber zur Schlachtbank gekarrt — sprich zum Frisör. Modelmama Heidi hingegen konnte es gar nicht erwarten, denn das Umstyling, sprich die extreme Typveränderung der Mädels, ist eines ihrer persönlichen Highlights in der Sendung.

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Der Drang, die Mädels zu ihrem Vorteil zu verändern, kommt über sie, wie das unweigerliche Verlangen, einen fiesen Pickel auszuquetschen. Das kennt ihr doch alle! Wenn einen so eine Hautunreinheit aus dem eigenen Gesicht angrinst. Man muss einfach daran rumdrücken, obwohl man weiß, dass es in einer rot glühenden Entzündung endet.

Auch beim Makeover der Mädels sind unschöne Szenen und Stress vorprogrammiert. Ohne Wenn und Aber müssen die Mädels da durch. Die wissen ja gar nicht, wie ein internationales Topmodel so auszusehen hat und wie schön sie sein können, wenn Heidis Experten mit ihnen fertig sind. Wenn man dann total doof aussieht, ist das auch nicht so schlimm. Ein schönes Gesicht kann nichts entstellen, glaubt Heidi in ihrer frisch fröhlichen und rheinischen Hochstimmung.

Wer sich weigert, dem droht Heidi mit dem sofortigen Rückflug! So eine Schmach will natürlich keine über sich ergehen lassen. Anschließend geht Fashionista Thomas Rath noch mit einem Kleiderumstyling drüber und die neuen Topmodels-Looks sind komplett.

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Apropos Thomas Rath, an den muss die Fashionpolizei ran! Wenn man im Glashaus sitzt, dann sollte man nicht mit Steinen werfen. Manchmal erinnert er mich wirkliche an Alban aus „La Cage aux Folles" („Ein Käfig voller Narren"). Ein rot kariertes Sakko, dazu ein ultra, ultra rot gepunkteter XXL-Schal und eine blaue Schirmmütze — das alles auf einmal ist ein absolutes Fashion-NOGO!

Alarmstufe rot auch bei den Einschaltquoten! Nach einer von mir durchgeführten Umfrage geht Thomas Rath in seiner Rolle als „Klischee-Außenseiter" vielen meiner hetero-, bi- und homosexuellen Freunden auf den Keks. Das ist wirklich nicht gut für die Quoten, die ohnehin schon nicht sehr glamourös sind. Nur 15 Prozent der Zielgruppe schalten im Schnitt noch bei „Germany's Next Topmodel" ein.

Schade, denn Thomas Rath ist in Natura nicht so extrem wie im Fernsehen und ein ganz außergewöhnlich lieber Mensch. Da sieht man mal wieder, wie das Fernsehen die Sicht auf eine Person verzerren kann.

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Einem Käfig voller Narren glich auch das Modelhaus: Ratten-Sarah rastete in ihrem Sauberkeitswahn vollkommen aus! Wegen ein paar niedlicher, harmloser Ameisen bekam sie einen hochroten Kopf — „wie ein Schimpansenarsch", um es in ihren Worten zu beschreiben. Kurzer Hand holte sie die innere Heidi raus und unterzog das Modelzimmer einem kompletten Umstyling, als eine exemplarische Erziehungsmaßnahme. Da sah es ja wirklich aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen!

Maxi zickte währenddessen gehässig gegen Diana, wegen einer Überschreitung des Telefonkontingents. Skandal! Ihr endlos abgefilmtes Gekeife füllte aber mindestens zehn wertvolle und emotionsgeladene Sendeminuten. Damit bekommt Maxi diese Woche bestimmt ein Bild an der „Wall of Bitch" im Redaktionsbüro, als beste redaktionelle Zicke der Woche.

Die arme Melek wurde erst vom Schicksal hart getroffen und jetzt hackt die ganze GNTM-Jury auch noch bei jeder Gelegenheit auf ihr herum. Naja, liebe Melek, letzte Sendung hast du noch so richtig aso rumgezickt und das hat dich dann eine Runde weiter gebracht. Jetzt bist du die Wackelkandidatin, die vielleicht noch zwei Sendungen weiter kommt...

Dann ist es aber wirklich aus! Denn echtes Modelpotenzial hast du, von einem professionellen Standpunkt betrachtet, halt nicht. Und nur eine kann „Germany's Next Topmodel" werden! Nur eine kommt auf das Cover der deutschen „Cosmopolitan", nur eine kann mit ihrem Opel Corsa Color Line vor ihrer Modelagentur in Bergisch Gladbach vorfahren und auf Weltruhm hoffen.

Alle Infos zur Show: Der "Germany's Next Topmodel"-Blog auf Yahoo!

Nur eine bekommt auf Zeit eine Wohnung in der Modemetropole ihrer Wahl (die sie dann von ihrem verdienten Geld bestimmt wieder abzahlt). Nur eine darf genussvoll „Emmi Caffè Latte" vor der Kamera schlürfen und nur eine verdient am Ende viel, viel mehr Geld als jedes deutsche Durchnschnittsmodel.

Und diese eine wirst nicht du sein, meine liebe Melek, so professionell ist die Jury schon. Sonst gab es mal wieder keine weiteren Highlights zu vermelden. Beim Casting und dem Fotoshooting für „Broadway NYC Fashion" sah Annabelle wirklich ein wenig aus wie Kate Moss. Für ihr erstes Shooting hat sie sich grandios geschlagen! Dann wollte uns Heidi noch glauben machen, dass sie sich ihre Haare wirklich selbst föhnt und demonstrierte es via Heidi-Cam. Nun ja, wir sind halt beim Fernsehen.

Ab nächster Woche bleiben nur noch elf Sendungen, bis zum gloriösen Finale in der bestimmt schon ausverkauften LANXESS Arena in Kölle. Sehen wir es mal so: GNTM ist eigentlich eine positive Sache, irgendwie wie Pilgern auf dem Jacobsweg. Es erscheint sehr lang und schier ohne Ende, aber wenn man es geschafft hat und verstanden hat, wie das alles funktioniert, dann hat man viel dazu gelernt und sieht die Welt mit ganz anderen Augen.

Also bis nächste Woche,

à la semaine prochaine!

Euer Rolf