2. Halbfinale „Supertalent 2012″: Die Leiden des Thomas Gottschalk

Die Finalisten stehen fest: Aus einem bunten Potpourri an Freaks und versteckten Talenten haben die Zuschauer gemeinsam mit den Jurymitgliedern Dieter Bohlen, Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker die zehn Finalisten der diesjährigen „Supertalent"-Staffel gewählt. Im Kampf gegen sinkende Quoten setzt RTL auch im zweiten Halbfinale auf die altbewährte Mischung aus spektakulären Bühnenauftritten und tragischen Lebensgeschichten.

Viele Wiederholungen aus den Vorentscheidungsrunden

Nur wenige Kandidaten können ihre Leistungen aus dem Casting toppen. Vor allem Karl-Heinz Franz (48) und Irene Dudacek (57) enttäuschen — nicht nur mit der Songauswahl. Franz singt wie in der Vorentscheidungsrunde einen Elton John-Klassiker, was nicht mal seinen Fan Michelle Hunziker überzeugt. Dudacek schmettert einen Vicky Leandros-Hit in der Andrea Berg-Version. Wir empfehlen: Karaokebar statt Fernsehbühne.

Auch der arbeitssuchende David Petras erntet Kritik für seine Version von Xavier Naidoos „Sie sieht mich einfach nicht". Der 29-Jährige hat Talent, keine Frage. Doch für einen Einzug ins Finale reicht es nicht.

Erfolgsfaktor „überdurchschnittlich" — oder zumindest anders

Während Kandidaten vom Typ „Castingdurchschnitt" auf wenig Gegenliebe stoßen, können sich zwei Bewerber der etwas anderen Art besser behaupten. Papagei Jacko bezaubert mit seinem „Gesangstalent" erneut Jury und Publikum. Neben dem bunten Federvieh schafft es auch der kleinwüchsige Seifenblasenkünstler Hammou Bensalah mit viel Charme weiterzukommen. Auch der ehemalige Callboy Emil Kusmirek aus Polen tanzt sich in die Herzen der Zuschauer. Zwar erhält auch Deidra Jones ihr Ticket fürs Finale (dank einer perfekten Darbietung von Whitney Houstons „I will always love you"). Auch die rhythmische Sportgymnastikgruppe Tabea bekommt dank Jugendlichkeitsbonus von der Jury die Chance, sich kommendes Wochenende noch einmal zu beweisen. Doch fürs Finale am kommenden Samstag prognostizieren wir ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Grufti-Magier Dan Sperry und dem singenden Papageien Jacko.

Thomas Gottschalk fiebert dem Ende entgegen

Und was macht der Paradiesvogel unter den Juroren: Er langweilt sich mal wieder zu Tode. Nicht mal das Halbfinale kann den Showmaster aus der Reserve zu locken. Kurz und verbittert seine Kommentare, abwesend der Blick, mit dem er die Kandidaten nur unwillig, seine Unterlagen dafür umso intensiver studiert. Ob er seine Gagenzettel von RTL auf dem Jurypult liegen hat, um sich daran zu erinnern, warum er eigentlich hier ist? Wir sind jedenfalls schon fast froh, dass seinem Leiden nächsten Samstag ein Ende gesetzt wird. Ob er sich heimlich nach seiner öffentlich-rechtlichen Sofalandschaft sehnt? Beim parallel ausgestrahlten „Wetten, dass..?" stimmt zumindest die Quote.

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