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The BossHoss über Gil Ofarim: “Seine Verbissenheit ist gefährlich!”

Die ersten Liveshows sind vorbei und Team BossHoss besteht jetzt nur noch aus Männern. Im Interview verraten uns die Cowboys, wie sie ohne Frauen klarkommen, warum Favorit und Ausscheider Neo den falschen Song hatte und welche Eigenschaft für Gil gefährlich werden könnte.

BossHoss finden Gils Verbissenheit gefährlich. (Bilder: ddp, SAT.1/ProSieben)
BossHoss finden Gils Verbissenheit gefährlich. (Bilder: ddp, SAT.1/ProSieben)

Wie war die erste Liveshow für euch?
Sascha: Sehr spannend und nervenaufreibend. Es ist ja schon nochmal was anderes, weil wir lange drauf hingearbeitet haben, dass die ihre Nummern gut präsentieren.

In den Liveshows treten wie in den Battles jeweils zwei Kandidaten gegeneinander an und ihr trefft die Entscheidung dann gemeinsam mit dem Publikum. Warum habt ihr das Konzept geändert?
Sascha: Zum einen, weil wir mit acht Leuten in die Liveshows gehen, nicht mit sechs. Das heißt, wir haben mehr Leute und müssen sie auf die Shows verteilen. Wir finden es spannender, wenn man guckt, wer gegen wen antreten könnte. Jetzt hat aber jeder einen eigenen Song und damit die Möglichkeit, ihn perfekt zu präsentieren. Die Leute draußen dürfen mitentscheiden, denn die müssen die Platte ja auch am Ende kaufen. Es ist wichtig, dass sie überzeugt sind.

Ihr setzt diesmal mit Facebook und Twitter noch mehr auf die Social Media-Kanäle. Warum?
Sascha: Ich glaube, das ist ganz gut, um die Leute einfach miteinzubeziehen. Das ist spannender, als wenn die nur vor dem Fernseher sitzen und warten, bis die Telefonnummern eingeblendet werden.

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Wer hat euch aus eurem Team am meisten überrascht?
Alec: Alle! Wir waren erst mal froh, dass alle es so gemacht haben, wie wir es geplant und besprochen hatten. Wir haben eine coole Show hingelegt. Unsere Leute waren 1a beraten. Das war bei anderen nicht so.

Spielst du auf Michael Lane und seine komische Handhaltung an?
Alec: Zum Beispiel. Mir geht's da aber mehr um die Songauswahl. Ich fand, dass einige Kandidaten Songs hatten, die sie fast haben untergehen lassen. Die konnten gar nicht zeigen, was sie ausmacht und das ist schade.

Wer zum Beispiel?
Alec: Bei Michael Lane fand ich den Song „Seven Days" überhaupt nicht passend. Manch ein Coach findet, dass seine Leute variabel sein müssen. Wir finden: Müssen sie gar nicht. Wenn jemand seine Nische gefunden hat und da drin super ist, dann soll er verdammt nochmal genau das machen. Jesper hatte zum Beispiel ein unpassendes Lied (Anm. d. Red.: „Gloria" von Mando Diao), aber er hat trotzdem gewonnen, weil er natürlich auch obendrauf gut aussieht und seine Fans da draußen hat. Aber der Song war überhaupt nix für ihn und das hätte auch schief gehen können. Ich fand auch, dass Neo keine gute Nummer hatte (Anm. d. Red.: „My Immortal" von Evanescence). Der war bisher so ein bisschen mein Favorit. Den finde ich wirklich ganz besonders. Schade, dass er raus ist.

Team BossHoss ist jetzt eine reine Männerrunde. War das Absicht?
Alec: Tja, leider konnten sich die Ladys nicht durchsetzen. Das ist schade, aber es wäre auch falsch, das Team so zu sortieren, dass unbedingt Frauen drinbleiben müssen.

Fehlen euch die Frauen? Wer macht jetzt sauber?
Sascha: (Lacht) Das machen wir grundsätzlich alles selbst. Klar fehlen die uns.

Dann setzt euch doch mit Team Nena zusammen, da sind nur noch Frauen!
Alec: (Lacht) Quatsch. Wir arbeiten mit unseren Leuten, weil die Zeit echt knapp ist zwischen den Shows. Da ist keine Zeit zum Plauschen.

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Wir haltet ihr in eurer Jungstruppe die Balance zwischen euren Rollen als Coach und Kumpel? Die Talente müssen ja Respekt vor euch haben, euch aber auch vertrauen.
Sascha: Das muss sich entwickeln. Zum einen muss man locker mit denen sein und man baut auch eine Freundschaft auf über die Zeit. Auf der anderen Seite, muss man immer dran denken, dass man hier nicht zum Spaß ist, sondern was reißen muss. Wir finden die Zusammenarbeit aber viel angenehmer, wenn sie auf einem entspannten Level abläuft, nicht auf einem autoritären.

Wer hat sich aus eurem Team am stärksten weiterentwickelt?
Sascha: Steffen auf jeden Fall. Der ist immer noch so ein bisschen auf der Suche. Man weiß nicht zu 100 Prozent, wie er auf der Bühne zurecht kommen soll, aber gesanglich hat er einen Riesensprung gemacht. Auf der Bühne muss man nochmal gucken, aber er hat großes Potenzial. Auch Raffa hat sich super entwickelt. Am Anfang hätten wir nicht erwartet, dass er so gut wird. Rob und James sind natürlich auch 1a. Aber sie können sich alle noch steigern.

Uns ist beim „Duell" zwischen Lida und Steffen aufgefallen, dass ihr Lida sehr gelobt habt. Bei Steffen habt ihr betont, wie viel Weiterentwicklungspotenzial er noch besitzt. Warum habt ihr Steffen mehr Punkte gegeben, wenn Lida doch quasi perfekt war?
Alec: Für Lidas Maßstäbe war das in sich total rund und perfekt. Andererseits weiß man auch, dass das für die nächsten Shows vielleicht dann ausgereizt ist. Da ist auch erst mal die Leistungsgrenze erreicht. Bei Steffen haben wir das Gefühl, dass der da noch gewaltiges Potenzial in sich hat, wenn man ihn nochmal richtig bearbeitet und trainiert. Auch James ist extrem wissbegierig, saugt jeden Ratschlag auf und setzt ihn um. Dabei wirkt er aber recht unangestrengt, das ist gut.

Wie würdet ihr Gil beurteilen? Er wirkt immer eher verbissen.
Sascha: Schwierig, der ist nicht in unserem Team, also arbeiten wir nicht mit ihm. Der will's halt wissen, das macht ihn sehr verbissen. Das ist gefährlich in der Außenwirkung. Er ist so ein klassischer Kandidat, der extrem viele Fans da draußen hat. Die helfen ihm natürlich. Aber irgendwann, wenn's zum Ende hingeht, reicht das nicht. Er ist musikalisch auch super, aber ich finde, die Verbissenheit und das zu sehr Erzwingen-Wollen sind gefährlich.

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Wie sehen die Tage vor den Shows aus?
Alec: Am Wochenende nach der Show fahren alle ein bisschen runter, am Montag geht's dann wieder mit den Vorbereitungen für die nächsten Liveshows los. Wir müssen die Songs entsprechend studieren und die Auftritte trainieren. Wir verbringen dann immer den ganzen Tag zusammen.

Was passiert vor der Show hinter den Kulissen?
Sascha: Wir holen unsere Talente nochmal zu uns in die Kabine und sprechen mit ihnen, um sie mental ein bisschen vorzubereiten und den Druck von ihnen zu nehmen. Natürlich muss man sie auch darauf vorbereiten, dass welche gehen müssen. Da sitzen sie dann zu acht und wir sagen ihnen: „Leute, in drei Stunden seid ihr nur noch vier."

Und nach der Show?
Alec: Da treffen wir die, die weiter sind. Wir gehen ins Hotel, in dem die Talente wohnen, und trinken ein paar Bier mit ihnen am Tresen. Die einen unterstützen wir dann beim Feiern, die anderen fangen wir auf, wenn sie enttäuscht sind. Da quatschen wir auch mal mit den Leuten aus den anderen Teams und gucken, wie die so drauf sind.

Wer noch mehr von den Cowboys sehen will, sollte am 30. November im Anschluss an "The Voice" bei Sat1 dranbleiben. Dann läuft nämlich die allererste Band Reportage von The BossHoss „No deals with the devil — the uncensored band rockumentary"!