The BossHoss: „Das war eine affektierte Show!”

Jetzt geht's bei „The Voice of Germany" ans Eingemachte! Die Blind Auditions sind vorbei, die Battle Shows stehen an. Im Interview erfahren Sie, wie es Sascha nach dem Sturz geht, warum Team BossHoss ausgerechnet den Textvergesser mit ins Team holte und welche Kandidatin total fehl am Platz war.

Devin Martin überzeugte die Cowboys so gar nicht. (Bild: SAT.1/ProSieben/Richard Hübner)
Devin Martin überzeugte die Cowboys so gar nicht. (Bild: SAT.1/ProSieben/Richard Hübner)

Die Blind Auditions sind vorbei, wie war's für euch und was war anders als beim letzten Mal?
Alec: Wir haben ein tolles Team, eine volle Bude sozusagen.

Sascha: Wir hatten's diesmal einfacher als beim ersten Mal. Da mussten wir uns viel mehr quälen und haben viel weniger Leute bekommen. Wahrscheinlich, weil wir noch nicht so bekannt waren. Und der Kampf mit den Kollegen war diesmal sehr lustig (lacht). Wir haben ja vollen Körpereinsatz gegeben, wie man sehen konnte.

Ja, das haben wir gesehen. Was war denn da los bei Rayland Horton - geht's dir nach dem Sturz wieder gut, Sascha?
Sascha: Volle Leidenschaft und ganzer Körpereinsatz war da los (lacht).

Alec: Ich hab's ja erst gar nicht richtig geschnallt! Der rennt da nach hinten und haut sich dann voll hin. Das sah echt schmerzhaft aus!

Sascha: War es auch! Mein Schienbein war komplett aufgeschürft und die Jeans aufgerissen. Aber das gehört dazu. Das muss einem nicht peinlich sein, da stehen wir drüber.

Alec: Das hat er gut überspielt, wie er halt so ist, aber es war schon hart. Da sieht man mal, wie Team BossHoss kämpfen kann!

Bildergalerie: The Voice of Germany: Die Kandidaten

Umso ärgerlicher, wenn so ein hart umkämpftes Talent dann zu Rea geht, oder?
Alec: Ja, das ist mies. Wir ärgern uns da wirklich. Und wenn so einer dann auch noch zu Rea geht, das ist immer das Schlimmste (lacht).

Was habt ihr denn immer gegen Rea?
Sascha: Ach, gar nix. Wir können den mit am besten leiden. Deswegen necken wir uns. Aber ich muss eine Lanze für den armen Rea brechen. Der musste am meisten einstecken und hat sich echt super geschlagen.

Gibt's ein Talent, um das es euch richtig leid tut?
Alec: Nö, das muss man abhaken. Das ist der Kampf unter uns und wenn sich einer für ein anderes Team entschieden hat, dann ist das abgehakt. Wir konzentrieren uns jetzt auf unser Team, wetzen die Messer und gucken nicht nach links und rechts.

Irgendwie hattet ihr bei den Blind Auditions immer dasselbe an. Wie viele Jeans-Outfits besitzt ihr eigentlich, oder wechselt ihr erst gar nicht?
Alec: Doch, doch (lacht). Also da haben wir einige. In unserer Kabine stehen zum Beispiel Kleiderstangen mit sechs Jeanshemden.

Und die berühmten BOSS- und HOSS-Ringe, die ihr immer tragt? Schon mal einen verloren?
Alec: Das sind Unikate. Die haben wir seit acht Jahren, seit der allerersten Scheibe und dem ersten Shooting. Ich hab jetzt tragischerweise ein „S" verloren. Da war ich gleich beim Silberschmied und jetzt lasse ich mir ein neues „S" basteln. Das sind handgemachte Maßanfertigungen.

Team BossHoss: „Wir sind in alle unsere Talente verliebt!"

Kommen wir zu den Talenten. Warum kam Steffen weiter, obwohl er den Text vergessen hat? Darf sowas bei „The Voice" überhaupt passieren?
Sascha: Gute Frage, normalerweise denkt man sich bei einem, der so verkackt: „Das war's, der kann nix." Aber das, was Steffen dann gemacht hat, war großartig. Er ist absoluter Non-Profi im Vergleich zu so einem Rayland. Das hört man auch. Aber Steffens Art zu singen hat uns einfach berührt. Und wenn wir das hinkriegen, dass der auf der Bühne nicht mehr so nervös ist, kann man aus dem einen echten Favoriten machen.

Alec: Das ist immer das Ding. Profis oder Musical-Sänger beeindrucken bei den Blind Auditions sehr, aber die langweilen halt auch schnell in den nächsten Runden. Die überraschen nicht, weil alles gleichförmig gut klingt. Man ist viel berührter, wenn sich so ein kleiner Typ wie Steffen am Anfang total verhaspelt, aber dann ein super Stück hinlegt.

Kommen wir zu einer Kandidatin, die quasi das Gegenteil von Steffen war: Roboterfrau Devin Martini. Habt ihr es bereut, dass ihr sie nicht genommen habt?
Alec: Nee! Ehrlich gesagt war ich sehr, sehr froh, dass keiner gedrückt hat. Das geht mir zu sehr in die Klamauk-Richtung und hat mit Singen nichts zu tun. Wir sind keine Plattform für schräges Entertainment. Da habe ich keinen Bock drauf.

Warum kam dann Paradiesvogel Keye weiter?
Sascha: Weil er authentisch ist. Das andere war eine affektierte Show. Ich fand das fehl am Platz.

Mit BossHoss Backstage: "Reif für die Bühne ist man dann, wenn man es drauf hat"

Bei eurer Kandidatin MayaMo meinte Sascha, dass ihr mit ihr Rauchen und Whiskey trinken geht, weil sie so eine rauchige Stimme hat. Was tut ihr eigentlich für eure Stimmen?
Alec: Gar nichts (lacht). Wir sind echte Rabauken. Wir nehmen keinen Gesangsunterricht, hatten wir auch noch nie, und auch sonst nix. Vor einem Konzert vielleicht ein bisschen Rumbrummen und Rumsummen.

Was lernen eure Talente denn dann von euch, wenn ihr sie auf die Battles vorbereitet?
Sascha: Wenn die Songauswahl für die Battles getroffen ist, versuchen wir mit ihnen die Songs zu erarbeiten: „Hier musst du dir mehr Mühe geben, hier nicht so doll" und so. Jedes Team hat auch noch einen eigenen Vocal-Coach. Bei vielen geht's aber vor allem um die Bühnenpräsenz.

Wie bringt man die jemandem bei?
Alec: Wenn jemand total unsicher auf der Stelle steht, versuchen wir sie oder ihn locker zu machen: „Geh' mal hier rüber, guck mal die Leute an, sing die an, such dir einen aus, dem du in die Augen guckst." Zur Not stellen wir uns daneben und machen das erst mal gemeinsam. Man merkt immer einen großen Unterschied zwischen denen, die das kennen und denen, für die das Neuland ist. Die müssen wir aufbauen. Die anderen müssen wir sogar oft bremsen.

Wie viel Zeit habt ihr dafür?
Alec: Die Talente kriegen Ihre Songs an einem Sonntag mitgeteilt und haben dann bis zur Aufzeichnung am Donnerstag Zeit zu Proben.

Hier geht's zum großen "The Voice"-Special

Wie muss man sich diese Proben vorstellen?
Sascha: Wie im Ferienlager (lacht). Wir haben neben dem Studio, wo alles gedreht wird, Probehallen. Jedes Team bekommt feste Probezeiten. Da hat dann jeder eine Stunde, um mit der Band zu proben.

Lauscht ihr auch mal bei den anderen Teams an den Türen?
Alec: Klar (lacht). Das ist ja auch das Spannende! Wir fragen schon immer mal nach, was die anderen so singen und wer gegen wen singt. Wenn Saalproben sind, kann man auch in der Garderobe auf dem Fernseher zugucken. Da denkt man sich dann oft „Wow, nicht schlecht!" oder „Ha, stecken wir locker in die Tasche." Wie auf Klassenfahrt (lacht).

Was erwartet die Zuschauer nächste Woche in den Battle Shows?
Sascha: Granate! Wir haben geile Songs, die echt überraschen, wir haben tolle Konstellationen - sogar ein Dreier-Battle mit drei Mädels, das ist 'ne Bombe! Viele Jungs stehen auch mit ihren Instrumenten auf der Bühne. Es wird einfach megacool!