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Gil Ofarim: Vom Teenie-Idol zum “The Voice”-Kandidaten

Vor 15 Jahren war Gil Ofarim ein Teenie-Idol, jetzt tritt der mittlerweile 30-Jährige bei „The Voice of Germany" an. Wir haben mit dem Münchner über geplatzte Träume von damals und Wünsche für heute Abend gesprochen - wenn sich entscheidet, ob es für Gil ein Comeback gibt.

Gil Ofarim nimmt bei "The Voice of Germany" teil. (Bilder: ddp, BRAVO)
Gil Ofarim nimmt bei "The Voice of Germany" teil. (Bilder: ddp, BRAVO)

Hätten Sie den erkannt? Denken Sie mal 15 Jahre zurück. Ja, das ist Gil Ofarim, der junge Mann aus der BRAVO-Love-Story, der damals rasend schnell zum Teenie-Idol wurde. Mit seiner Single „Round 'n' Round (It Goes)" landete der langhaarige Münchner damals einen Hit und ließ tausend Mädchenherzen höherschlagen. Jetzt tritt der 30-Jährige bei „The Voice of Germany" an und wir haben ihn uns für ein paar Fragen geschnappt. Im exklusiven Interview erzählt Gil Ofarim, warum damals nichts aus der großen Karriere wurde und was er sich von „The Voice" erhofft.

Warum bist du zu „The Voice" gegangen und nicht zu einer anderen Show?
Gil Ofarim: Weil ich mich eigentlich nicht bei irgendetwas bewerbe, schon gar nicht bei einer Castingshow. Als „The Voice" letztes Jahr an den Start ging, dachte ich: „Wer braucht denn noch eine Castingshow?" Und dann habe ich die erste Folge gesehen und wurde eines Besseren belehrt. Mir fiel die Kinnlade runter. Da habe ich begriffen, dass es hier nicht um ein Klischee oder ein aufgebautes Image geht. Es geht um die Stimme, die Musik und die Kunst. Da dachte ich mir: „Yes, geile Sache!"

Genau dein Format?
Endlich mal ein geiles Format. Endlich kann man Musik und Fernsehen verbinden. Normalerweise geht das nicht zusammen, weil das leider oft so ist, dass die meisten Leute auf die Toilette gehen, wenn die Musik läuft. Alle anderen Sendungen kacken mit den Quoten ab, bei „The Voice" funktioniert es aber - endlich. Und das freut mich. Da kriegst du ehrlichste Kritik, nur auf die Stimme reduziert.

Hattest du als Promi einen Vorteil?
Nein, ich habe keine Extrawurst bekommen. Das ist mir wichtig, dass die Leute das wissen. Wenn man da rein kommt, hat man es wirklich geschafft. Jeder Künstler muss vor den „Blind Auditions" nämlich drei weitere Stationen ohne Kameras überwinden. Es ist scheißegal, ob du vorher schon erfolgreich warst.

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Kennst du einen von den Coaches von früher?
Mit meiner Band ACHT durfte ich mal die Vorgruppe von Reamonn sein, vor über zehn Jahren habe ich im Vorprogramm von Nena in Mannheim gespielt und ich bin einmal auf dem gleichen Festival wie die Söhne Mannheims aufgetreten. Ich kenne aber keinen von denen gut, so dass ich sagen würde „mein Buddy".

Hast du einen Wunsch-Coach?
Nee, falls sich jemand für mich umdreht, werde ich das in dem Moment entscheiden. So, wie es sich dann richtig anfühlt. Ich würde mir wünschen, dass sich überhaupt jemand umdreht.

Bist du Fan von einem der Coaches?
Ich bin Fan von jedem der Coaches. Nee, im Ernst. Man reduziert die Personen immer auf das, was sie zu verkörpern scheinen. Aber ich finde, alle haben was geleistet und keiner sitzt da umsonst. Alle gehen ihren Weg knallhart und arbeiten viel dafür. Das imponiert mir persönlich sehr.

Was machst du, wenn sich keiner umdreht?
Ich mache mich dann da nicht wahnsinnig, denn das bringt mir persönlich nichts. Jeder weiß, was ich früher gemacht habe, als ich 14 oder 15 Jahre alt war. Irgendwann war ich damit durch. Ich würde mir wünschen, dass die Leute durch den Auftritt, oder was auch immer danach kommen mag, ihren Horizont ein bisschen erweitern können und sich denken: „Ah, okay, der ist jetzt erwachsen." Und dass sie dem neuen Gil mit offenen Ohren zuhören.

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Du willst also das Image vom Teenie-Idol ablegen und ernst genommen werden?
Das hört sich jetzt so an, als würde ich nicht ernst genommen werden. Darum geht's mir aber gar nicht. Ich möchte einfach mich präsentieren, so dass ich sagen kann: „Hey Leute, der bin ich heute."

Kannst du erklären, warum dein Erfolg damals abgeflaut ist?
Ich kann nur eins sagen: Ich war von 14 bis 20 als Teenie-Star unterwegs und ich finde, das ist eh schon viel zu lange. Das musste ich leider schmerzhafterweise auch erfahren. Aber ich bin froh um jede Erfahrung. Mit 20 war ich dann einfach total durch und unfassbar einsam. Da habe ich gemerkt, dass ich die besten Teenager-Jahre verpasst habe. Und dann wollte ich nicht mehr. Ich habe den Plattenvertrag auslaufen lassen und nichts mehr gemacht. Ich habe es einfach mal genossen, nichts zu tun.

Du warst einsam?
Wenn du sechs Jahre lang auf Tour und eigentlich nicht mit gleichaltrigen unterwegs bist, bis auf die paar Leute, die in deiner Band spielen, bist du schon einsam. Ich habe kein Flaschendrehen gespielt oder so. Ich habe andere Dinge erfahren und das war auch gigantisch. Aber ich glaube, der gesunde Mittelweg ist das Richtige. Aber das hatte ich einfach nicht.

Machst du das jetzt also vor allem für dich selbst?
Ja, ich möchte mir selbst auch was beweisen. Ich möchte wirklich wissen, ob das ankommt, ob sich einer umdreht. Kann ja auch sein, dass sich keiner umdreht, und dann gehe ich nach Hause.

Bist du dann traurig?
Das werde ich wissen, wenn es so sein sollte. Aber ich glaube, man lernt aus Kritik am allermeisten. Ich bin mir sicher, dass ich etwas daraus lernen würde und die Coaches mir sagen würden, woran es lag. Das nehme ich an und gehe in mich. Wenn ich sehe, dass es wahr ist, ändere ich das.

Gibt's keinen Alternativplan?
Nee, ich bin einfach Musiker. Ich liebe das. Es ist nicht so, als könnte ich nichts anderes machen, aber das ist das, was ich bin. Das erfüllt mich, das ist meine Bestimmung, mein Weg. Ich bin gekommen und ich möchte bleiben.

Ob Gil bleiben darf, sehen wir heute Abend um 20:15 auf Pro7!