„The Voice of Germany“-Gewinner Nick Howard im Interview

Fünf Wochen ist es jetzt her, dass Nick Howard mit einem beeindruckenden Auftritt und einem ebensolchen Vorsprung die beliebte Casting-Show „The Voice of Germany“ für sich entscheiden konnte. Man sollte meinen, dass er mit seiner langjährigen Erfahrung als Sänger und Songschreiber das Musikerleben gewohnt ist, doch weit gefehlt: „Die vergangen fünf Wochen waren verrückt!“, schwärmt der 30-jährige Brite im Interview mit Yahoo!

Ein strahlender Sieger: Nick Howard gewann The Voice of Germany (Bild: Getty images)
Ein strahlender Sieger: Nick Howard gewann The Voice of Germany (Bild: Getty images)


Nick, wie geht’s?

Mir geht’s sehr gut, gerade ist eine sehr spannende Zeit für mich: Es erscheint nicht bloß mein neues Album, auch meine Tour-Daten wurden auf meiner Homepage veröffentlicht. Im April geht’s in Hamburg los, wir spielen insgesamt 13 Shows – das bringt bestimmt Glück! Und du bist die Erste, mit der ich darüber spreche. Sogar noch vor meiner Mutter ... Hoffentlich werde ich etwas Zeit finden, um in den Laden zu gehen und meine eigene CD zu kaufen.

Hast du früher schon einmal dein eigenes Album gekauft? In der Musikbranche bist du schließlich kein Neuling.
Das stimmt, vor meiner Teilnahme an The Voice of Germany war ich Independent Musiker, habe in den Jahren 2008 und 2011 jeweils ein Album herausgebracht. Trotzdem ist es diesmal ganz anders, ich fühle mich fast ein bisschen nackt: So eine große Plattform hatte ich noch nie! Ich kann das Feedback meiner Fans auf die neuen Stücke nicht erwarten.

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Hat sich dein Stil zwischen den vergangenen Platten und dem neuen Album stark verändert? Oder werden dich deine treuen Fans von früher wiedererkennen?
Es war das allerwichtigste für mich, ich selbst zu bleiben. Und das ist mir gelungen, in allen Songs steckt Nick Howard. Ein Großteil des Albums stand immerhin schon vor "The Voice of Germany", da ich damals bereits angefangen hatte, an meinem neuen Album zu arbeiten. Übrigens: „Home“ habe ich in gerade einmal 30 Minuten geschrieben, es ist mein Lieblingstrack auf der CD. Es war gut, dass ich schon so weit war. Immerhin hatten wir für die Aufnahmen gerade einmal zwei Wochen Zeit. Doch ich muss sagen, auch in drei Monaten hätte es nicht besser werden können. Ich bin sehr stolz auf das Ergebnis.

Ist auch dein Coach Rae Garvey auf dem Album zu finden?
Ja, wir haben einen gemeinsamen Song geschrieben, den Bonus-Track der CD. Er war ein super Coach und wir arbeiten nach wie vor viel zusammen. Und auch privat verstehen wir uns sehr gut.

Für dich war von Anfang an klar, dass du Rae als Coach auswählen würdest. Dabei muss dir die Entscheidung doch sehr schwer gefallen sein, immerhin haben alle Juroren mehr als begeistert auf dich reagiert, fast um dich gekämpft!
Jaaaaa, die Entscheidung war schwer. Man muss sich das mal vorstellen: Ich habe in den vergangenen Jahren mehr als 500 Shows gehabt, aber nichts davon war damit vergleichbar, im Fernsehen aufzutreten. Es war verrückt, wie nervös ich war. Ich hoffte, dass sich zumindest ein Jurymitglied umdreht – dann waren sogar alle vier an mir interessiert! Doch ich glaubte schon im Vorfeld, dass Rae der richtige Coach für mich wäre. Er ist wie ich Singer-Songwriter. Und ich dachte, er könnte mir ein bisschen Deutsch beibringen... (lacht)

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Genau, ausgerechnet Rae, der für sein Deutsch immer gerne von den anderen Juroren aufgezogen wurde. Aber apropos: Dein Deutsch ist viel besser geworden! Wie hast du es geschafft, dir so schnell die Sprache anzueignen?
Wirklich? Danke! Ich bin froh, dass es nicht peinlich klingt, immerhin lerne ich erst seit fünf Monaten Deutsch. Es war mir einfach sehr wichtig, die Sprache zu beherrschen, um eine Verbindung mit meinen Fans zu haben. Außerdem liebe ich Berlin und möchte ja hier leben. Seit sechs Monaten habe ich nur in Hotels gewohnt und will jetzt endlich eine Wohnung finden, am liebsten in Kreuzberg, Friedrichshain oder Prenzlauer Berg. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp ...?

Ich bin sicher, dass du dazu viele Zuschriften bekommen wirst! Das bedeutet wahrscheinlich, dass das auch die Bezirke sind, in denen man dich in deiner Freizeit antrifft? Wobei – Freizeit hattest Du in den vergangenen Wochen wohl weniger.
Die letzten fünf Wochen waren verrückt! Zusammen mit den anderen letzten Kandidaten der Show waren wir auf 14-tägiger Tour, hatten Auftritte in neun verschiedenen Städten. Das hat viel Spaß gemacht. Auftreten ist für mich das Größte – so sehr ich das Musik machen liebe, es gibt nichts Besseres, als mit den Fans in direktem Kontakt zu sein. Außerdem war ich im Studio, auf Promotion-Tour, habe 100 Interviews gegeben. Ich hatte keinen freien Tag, außer den Weihnachtsfeiertagen, die ich in England verbracht habe. Da war ich allerdings mit meiner Familie: Wirklich frei hatte ich also nicht (lacht).

Klingt nach Stress. Aber man hört in jeder Silbe, wie sehr du ihn genießt.
Und wie! Vorher habe ich täglich versucht, einen Interview-Termin zu bekommen oder einen neuen Fan zu gewinnen. Das Finale ist gerade einmal fünf Wochen her, ich kann immer noch nicht glauben, dass ich gewonnen habe. Und nun kam alles auf einmal. Ich liebe es!