„The Voice of Germany“: Showdowns bringen Jury in Erklärungsnot

Bei den „Showdowns“ von „The Voice of Germany“ müssen die Coaches harte Entscheidungen treffen. Die Hälfte ihrer Schützlinge fliegt von nun an raus. Die ersten acht traf es in der gestrigen Sendung. Die Begründungen waren mitunter kurios.

Yvonne konnte mit Nnekas „Heartbeat“ Juror Samu überzeugen. (Bild: ProSieben/ Richard Huebner)
Yvonne konnte mit Nnekas „Heartbeat“ Juror Samu überzeugen. (Bild: ProSieben/ Richard Huebner)


Im Gegensatz zu DSDS, „Popstars“ & Co. hat „The Voice of Germany“ ein Luxusproblem: zu viele Talente. Beim Fußball würden sie schlimmstenfalls auf der Reservebank landen, in dieser Sendung heißt es: auf Wiederschauen. Kein Wunder, dass sich die Juroren mit einigen Entscheidungen schwertaten.

Publikumsliebling Samu verdrückte sogar ein Tränchen. Er musste „Soul Man“ und Barry-White-Doppelgänger Dolo nach Hause schicken. „Das war die beste Show heute für mich“, sagte der Finne nach dem Auftritt seines Schützlings. Der hatte es mit Anthony Hamiltons „Soul's on Fire“ versucht. Konkurrentin Yvonne hielt mit Nnekas „Heartbeat“ dagegen. Stimmlich waren beide voll auf der Höhe. Juror Samu entschied sich für Yvonnes „attitude“. Was immer das bedeutet. Im zweiten Duell kam die jüngste Kandidatin Debbie (16) eine Runde weiter. Sie ließ Kandidatin Janine hinter sich.

Während im Team Samu vor allem Soul-Stücke aufeinander prallten, ging es bei den Konkurrenten von The BossHoss erwartungsgemäß in die Rock'n'Roll Highschool. Mit Fetzenjeans, Lederjacke und Bon-Jovi-Gedächtnis-Frisur schmettere Kandidat Tal den alten Pearl-Jam-Klassiker „Alive“. Konkurrent Philip reiste noch weiter in die Vergangenheit und interpretierte „Come Together“ von den Beatles. Juror Alec war schon vorher skeptisch: „Ziemlicher Oldie, ne?“ Ziemlich kurioser Einwand könnte man entgegnen. Zumindest vom Mitglied einer Band, die sich mit Country und Rock'n'Roll auch nicht gerade auf den Sound der Zukunft spezialisiert hat. Aber nun gut. Am Ende schlugen Pearl Jam die Beatles. Im zweiten Duell gewann Katy Perry gegen Beyoncé Knowles bzw. Tesirée gegen Sibell.

Letzte Woche nur knapp dem Aus entkommen, konnte Tal diese Woche überzeugen. (Bild: ProSieben/ Richard Huebner)
Letzte Woche nur knapp dem Aus entkommen, konnte Tal diese Woche überzeugen. (Bild: ProSieben/ Richard Huebner)

Im Team Nena kam es zum Showdown von Norisha und Laura. Oder Whitney Houston und Phil Collins, wenn man nach der Songauswahl geht. Für Norisha hatte Nena einen Gesangstipp parat: „Drama ist gut bei Whitney Houston!“ Fehlte eigentlich nur der Hinweis für Laura, bei Phil Collins den Verzerrer runterzudrehen. Nicht, dass die 21-Jährige Hilfe benötigt hätte. Für die Jury war im Anschluss klar: „Das war besser als Phil Collins!“ Eine Runde weiter. Im zweiten Duell entschied sich Nena für Thorunn. Und das, obwohl die Isländerin den Cardigans-Song „Please Sister“ stimmlich Lena-Meyer-Landruth-isierte. Für Konkurrent Jonas, der sich mit Jamie Woons „Should“ wacker geschlagen hatte, war es das Aus.

Max Herre musste den Einsatz von Nico und Isaac beurteilen. Zweimal Black Music stand zur Auswahl: Stevie Wonder und Johnny Guitar Watson. Für den bekennenden Soul-Fan Herre keine leichte Entscheidung. Am Ende winkte er Nico durch: „Du hast den Stevie-Wonder-Song zu deinem eigenen gemacht!“ Danach gewann eine deutsche Ballade („Ich will nur“ von Philipp Poisell) gegen englischen Folkrock („Little Lion Man“ von Mumford & Sons). Peer habe ihn „emotional mehr abgeholt“, sprach Herre. Wahrscheinlich hätte er lieber eine Münze geworfen.