„Mein Mann kann – Promi-Special”: Vom Dschungel zur Schlangengrube

Gibt es eigentlich einen Preis für den beknacktesten Showtitel? Wenn ja, hätte „Mein Mann kann" vermutlich gute Chancen auf den Sieg. Die Formulierung klingt schließlich, als stamme sie direkt aus den 50er Jahren: Nach Frauchen, die sich über die Errungenschaften ihrer Ehemänner definieren und Männern, die sich von ihren Gattinnen vorführen lassen. Wer, so denkt man sich, kann so etwas heute noch wollen? Die Antwort lautet wie so oft: Prominente.

Brigitte Nielsen (l.), Linda Bougheraba (M.), Jana Ina Zarrella (r.) und Sarah Engels (2.v.l.) pokern um das Können ihrer Männer (Bild: SAT.1)
Brigitte Nielsen (l.), Linda Bougheraba (M.), Jana Ina Zarrella (r.) und Sarah Engels (2.v.l.) pokern um das Können ihrer Männer (Bild: SAT.1)

„Ich bin die Königin von dem Dschungel und ich brauche einen KING"

Es sind die üblichen Verdächtigen, die im Sat1-Studio aufschlagen: Das ewige DSDS-Pärchen Sarah Engels und Pietro Lombardi versucht mal wieder, seine mediale Halbwertzeit zu verlängern, und die Berufspromis Jana Ina und Giovanni Zarrella treten als Titelverteidiger an. Seit ihrer Zeit im RTL-Dschungel kann Brigitte Nielsen und Jay Khan eh nichts mehr schrecken und Mattia Dessi und Linda, ihre Partner, freuen sich wahrscheinlich einfach, dass sie auch mal mit ins Fernsehen dürfen. Als „prominent" gehen beide wirklich nicht durch. Moderatorin Britt Hagedorn ist's egal: Sie begrüßt die halb- und nicht-prominenten Damen am Spieltisch, wo sie um die Einsätze ihrer Göttergatten pokern dürfen. Dazu wird eine Aufgabe nach der nächsten in die Runde geworfen und die Frauen müssen einschätzen, wie gut ihre Männer dabei wohl abschneiden. Die Frau mit dem höchsten Gebot bekommt den Zuschlag und ihr Mann muss sich an der Aufgabe versuchen.

Als Ersten trifft es Pietro, der im „Mafiabegräbnis" an einen Stuhl gekettet und unter Wasser getaucht wird. Um die Schlösser der Ketten zu öffnen, muss er einfache Rechenaufgaben lösen. Dumm nur, dass er alles andere als ein Mathegenie ist und nicht auf die von Sarah prognostizierten drei Schlösser kommt. Mehr Glück hat Mattia: Er zieht tatsächlich fünf Tücher aus den aufgebauten Trinkglaspyramiden. Vielleicht hat ihn ja motiviert, dass Brigitte gefühlt alle fünf Minuten verkündet: „Ich bin die Königin von dem Dschungel und ich brauche einen KING." An Zweitmoderator Harro Füllgrabe kann es dagegen nicht gelegen haben: Der ist zwar als „Extremreporter" bekannt, erklärt hier aber als Männerbetreuer die wenig komplexen Aufgaben noch einmal extra langatmig. Dabei verströmt er den Charme eines Versicherungsvertreters und die Lockerheit eines Banktresors. Zum Abgewöhnen.

Jay Khan gibt auf der Glasplatte alles, um zu beweisen, was für ein starker Typ er ist (Bild: SAT.1)
Jay Khan gibt auf der Glasplatte alles, um zu beweisen, was für ein starker Typ er ist (Bild: SAT.1)

Jay Khan, der Spinnen- und Schlangenmann

Daily Talkerin Britt stellt sich am Pokertisch geschickter an, schafft eine lockere Plauderatmosphäre und entlockt den Frauen das eine oder andere Detail über ihre Göttergatten: Wer hat Angst vor Schlangen? Wem graut vor einer ruinierten Frisur? Und ist Jay Khans Brust glatt rasiert? Letzteres klingt nach Dingen, die man eher nicht wissen will, ist aber entscheidend für das Bestehen der nächsten Aufgabe: Als „Spiderman" muss Khan sich auf eine Glasplatte legen, die mehr und mehr gekippt wird. Festhalten ist dabei verboten, da ist es schon gut, wenn die Männerbrust ein bisschen Reibungswiderstand verursacht und so das Abrutschen hinauszögert. „Oh Mann, warum habe ich nichts Anständiges gelernt?", fragt sich Khan etwas desillusioniert. Ähnliche Gedanken könnte er auch gehabt haben, als wenig später zehn Schlangen auf ihn gehäuft werden, von denen sich eine sogar an seinem Schritt zu schaffen macht. Trotzdem meistert er beide Aufgaben. Er scheint an seinem Halbprominentenstatus zu hängen.

Pietro (l.) muss gegen Jay auf dem Männer-Schwebebalken antreten (Bild: SAT.1)
Pietro (l.) muss gegen Jay auf dem Männer-Schwebebalken antreten (Bild: SAT.1)

Das hat er schon einmal mit Pietro gemein, der sich ebenfalls ziemlich reinhängt und sich gegen mehrere Sumo-Meisterinnen durchsetzt. „Schlag sie kaputt!", brüllt Sarah dazu, und: „Zeige deine Emotionen!" Irgendwie sind die beiden doch ganz süß. Im Finale verlieren sie trotzdem, weil Jay sich schlicht länger auf einem wackligen Balken halten kann als Pietro. Das muss an der Übung liegen. Jay war schließlich schon einmal mit dabei, damals allerdings noch mit einer anderen Partnerin: der Ex-„Bro'Sis"-Sängerin Indira Weis. Das wiederum passt irgendwie nicht so recht in die geordnete Welt der 50er Jahre.