„Schlag den Raab“: Soldatin im Show-Gefecht – blamiert und nichts kassiert

Er selbst bezeichnet sich als „Zivildienstverweigerer“ und setzt auch sonst auf harte Kämpfe zum Sieg – Stefan Raab hat kein Problem mit der Bundeswehr, aber auch keines damit, dass ihre Angehörigen regelmäßig gegen ihn den Kürzeren ziehen. Noch nie hat der ehrgeizige Unterhalter bei „Schlag den Raab“ gegen einen Soldaten verloren, und auch nicht gegen eine Frau. Seine Gegnerin, die attraktive Soldatin Caroline (25), die sich selbst als „Offizier“ bezeichnet, kann diese zwei Erfolgsserien auch in Personalunion nicht unterbrechen.

Der „Raabinator“ hält auch dem Angriff einer waschechten Bundeswehrsoldatin stand (Bild: ProSieben)
Der „Raabinator“ hält auch dem Angriff einer waschechten Bundeswehrsoldatin stand (Bild: ProSieben)

Vor Energie strotzend macht sich Raab von Anfang an zum Durchmarsch auf und lässt die Konkurrentin bei der Beantwortung von mehr oder weniger trivialen Wissensfragen genauso hinter sich wie beim lahmen Speed-Badminton. Caroline ist auch beim American Football nicht wirklich abwehrbereit und zeigt Angst vor dem eiförmigen Ball. Nach dem Autoparcours, einer von Raabs Lieblingsdisziplinen, fragt man sich langsam, was Caroline überhaupt kann – rückwärts fahren ist es jedenfalls nicht. Vielleicht hätte sie einen Panzer auf freiem Feld besser im Griff gehabt.

Sogar beim Luftgewehrschießen ist Raab zielgenauer und konzentrierter. „Sie ist bei der Bundeswehr, sie müsste das können“, wundert sich Kommentator Frank „Buschi“ Buschmann, als der ehrgeizige Showmaster auch hier die Punkte einfährt und haushoch in Führung geht. Frau von der Leyen wäre gar nicht begeistert und sollte dringend mal nach dem Rechten sehen in ihrer Truppe, in der es scheinbar nicht nur an Kampfgeist, sondern auch an Manieren mangelt: „Fuck it!“, entweicht der abgeschlagenen Tarnfarbenträgerin der Fluch der Verzweifelten.

Mit einer unbedachten (oder extra vermasselten?) Antwort bringt Raab zum Ende noch etwas (künstliche?) Spannung in das zähe Duell: Er verwechselt in einer Antwort Konjunktiv und Imperativ, so dass Caroline ein wenig aufholen kann. Aber keine Befehlsform der Welt kann die auch im Angesicht der Niederlage noch seltsam dauergrinsende Soldatin auf die müden Beine bringen. Beim finalen Buzzer-Spiel versteht Raab zwar erst die Regeln nicht, baut aber dann umso schneller und mit vom Adrenalin geschärften Sinnen Bechertürme bis zum Sieg auf.

Nach über vier Stunden Scheingefecht der ungleichen Duellanten ist die Truppe blamiert und der Jackpot weiter gefüllt. Und Caroline muss auf ihren nächsten Auslandseinsatz, eine Reise nach Australien, die sie sich vom Preisgeld geleistet hätte, zu Recht verzichten.