Top 10: Das stört die Deutschen an der "Tagesschau"

Sie ist das Aushängeschild der ARD, lockt jeden Abend zahlreiche Menschen vor die Bildschirme und trotzdem: Auch die "Tagesschau" kommt bei ihren Zuschauern nicht nur positiv davon. TNS Emnid ermittelte jetzt, was die Deutschen besonders an dem Nachrichten-Flaggschiff nervt – zu komplizierte Themen zum Beispiel. Laut der Umfrage sind 11,2 Prozent der Befragten die Themen der "Tagesschau" zu kompliziert. Insbesondere Schüler (26 Prozent) tun sich demnach schwer.

Auf Platz 9: die Eingangsmusik. Nach fast 60 Jahren änderten die "Tagesschau"-Macher Ende 2012 die Melodie. Und obwohl die neuen Klänge von einem Oscarpreisträger stammen, sind zwölf Prozent der Zuschauer von dem neuen musikalischen Einstieg genervt.

Auf Platz 8 schafft es mit 13 Prozent der Punkt "unverständliche Sprache". Gerade die Generation 60 plus stört sich laut der TNS-Emnid-Umfrage an selbiger und das geht auch nicht an den Verantwortlichen vorbei. "Der Zuschauer sollte auch einem Bericht zu einem komplexen Thema gut folgen können. Dies ist eine unserer journalistischen Herausforderungen als Nachrichtenredaktion", nimmt sich Christian Nitsche, zweiter Chefredakteur von "ARD-aktuell", die Kritik zu Herzen, wie die Programmzeitschrift "Auf einen Blick" berichtet.

Was es auf Platz 7 geschafft hat? Ganz einfach, der Kritikpunkt: zu wenig Sport. Geht es nach 15 Prozent der Zuschauer, dann sollte dem Sport in der "Tagesschau" zukünftig mehr Platz eingeräumt werden.

Platz 6: Rund 15,7 Prozent der "Tagesschau"-Zuschauer bemängeln, dass zu viele Berichte aus dem Ausland aufgegriffen werden. Die Deutschen schätzen zwar anscheinend den Blick über den Tellerrand, nach dem Geschmack einiger wird jedoch in Sachen Berichterstattung über die Landesgrenzen hinaus etwas übertrieben. Durchaus interessant, wo doch auf ...

... Platz 5 folgende Kritik zu finden ist: zu wenig Berichte aus dem Ausland. "Wie man es macht, man macht es falsch", könnte man sich da in der "Tagesschau"-Redaktion denken. Während sich also 15,7 Prozent an zu vielen Auslandsberichten stören, bemängeln 16,1 Prozent eine unzureichende internationale Perspektive. Das Ergebnis zeigt: Der Grat zwischen zufriedenstellender und nerviger Berichterstattung ist manchmal schmal.

Und auch Platz 4 – zu viel Sport – bildet quasi den Gegensatz zu Platz 7: Während 15 Prozent mehr von König Fußball und Co. sehen möchten, können 20,2 Prozent auf eine umfangreiche Sportberichterstattung anscheinend gut und gerne verzichten.

Auf Platz 3: zu wenig Themen aus Deutschland. Das finden zumindest 25,1 Prozent der Befragten. Gerade im Osten (31 Prozent) wünschen sich die Zuschauer mehr Themen aus der Bundesrepublik.

Platz 2 bedient eine andere Kategorie: Zu viele Negativ-Meldungen gibt es nach Ansicht von 28,6 Prozent der Umfrage-Teilnehmer. "Dass die Nachrichten immer wieder von Negativ-Meldungen geprägt waren, war aufgrund der gravierenden Entwicklungen im Ausland unvermeidbar. Dennoch ist es unser Bemühen, Positivbeispiele in die Berichterstattung aufzunehmen", kommentiert "ARD-aktuell"-Chef Nitsche den zweiten Platz in "Auf einen Blick".

Platz 1: Am allermeisten nervt die Zuschauer allerdings etwas ganz anderes. Ganze 29,2 Prozent finden, dass zu viele Politiker-Statements gesendet werden. Bei der Beantwortung der Frage "Was stört Sie an der 'Tagesschau'?" musste knapp ein Drittel aller befragten "Tagesschau"-Gucker dementsprechend nicht lange überlegen.