Diese "DSDS"-Kandidaten sorgten für Schlagzeilen neben der Show

Eigentlich wird bei der Show "Deutschland sucht den Superstar" nach Gesangstalenten gesucht, deren Stimmbänder richtig gute Töne erzeugen. Doch ein Blick in die Historie des Formats zeigt, dass einige Kandidaten nicht unbedingt durch ihre fantastischen Stimmen in den Schlagzeilen bleiben, sondern eher durch teils unrühmliche Fehltritte abseits der Bühne.

Mark Medlock - der Pöbler

Im Jahr 2007 begeistert der gebürtige Hesse das Fernsehpublikum mit seiner souligen Stimme. 78 Prozent aller Anrufer stimmen im Finale von "DSDS" für Mark Medlock (36, "The Other Side Of Broken"). Schon vor der finalen Entscheidung zeigt sich auch Poptitan Dieter Bohlen angetan von dem damals 29-Jährigen: "Mark Medlock ist für mich das größte Talent. Mit ihm würde ich gern zusammenarbeiten!" Das tut er dann auch. Ganze fünf Alben produziert er für Medlock, die allesamt in die Top drei der Charts einsteigen.

Doch das musikalische Talent ist nur die eine Seite des ehemaligen "DSDS"-Stars. Immer wieder fällt Medlock vor allem durch Skandale auf, wie vor kurzem, als er bei einer nächtlichen Call-In-Show die zwei spärlich bekleideten TV-Moderatorinnen aufs Übelste beschimpft: "Mach, dass du dich vom Sender verpisst, du dreckige Hure, Alter! Ihr nervt abends, ich will Fernsehen gucken!", pöbelt er unter anderem. Zuvor schockte er im Fernsehen schon mit seiner Kokain-Beichte ("Ich war verzweifelt, ich war aggressiv, ich hab einen Panikzustand gekriegt - heftig [...], dann nimmt man Drogen"), rastete in einem Flugzeug aus und bekam noch weitere Anzeigen und Geldstrafen wegen Körperverletzung sowie Beleidigung. Heute versucht er sein Leben auf Sylt in den Griff zu bekommen.

Menowin Fröhlich - der Knacki

Skandale sind auch Menowin Fröhlich (26, "Bad") nicht fremd. Als er 2005 sein Glück bei "DSDS" versucht, wird ihm das zum Verhängnis. Sein Gesicht wird von einigen Opfern erkannt und der Münchner wandert wegen Körperverletzung und Scheckbetrugs für zwei Jahre hinter schwedische Gardinen. Nach seiner Haft will er es nochmal bei "DSDS" wissen. 2010 tritt er erneut vor die Jury. Diesmal kommt er sogar bis ins Finale und wird Zweiter. Doch seine Freude über den Podestplatz währt nicht lange. Weil er gegen Bewährungsauflagen verstößt, muss er erneut für 313 Tage in den Bau. Dem Gang ins Gefängnis versucht Fröhlich mit einer Flucht zu entkommen. Doch bereits einen Tag später wird er von der Polizei aufgespürt und dingfest gemacht.

Um dem Ganzen dann auch noch das Sahnehäubchen aufzusetzen, gesteht Fröhlich 2012, dass er kokainabhängig war. Von der Droge sei er erst im Knast losgekommen. Musikalisch ist es um den vierfachen Familienvater schon längst ruhig geworden. Doch seine Karriere scheint er nun, wie "Bild" berichtete, durch einen Einzug in den Container von "Promi Big Brother" nochmals befeuern zu wollen.

Severino Seeger - der Superbetrüger

Er ist der aktuelle Gewinner von "Deutschland sucht den Superstar". Doch eine weiße Weste hat auch er nicht. Wie während der Show bekannt wurde, soll Severino Seeger (28, "Hero Of My Heart") im großen Stile ältere Damen abgezockt haben. Der Schaden liegt laut der Anklage bei 19.000 Euro. Am 2. Juni muss er sich dafür vor dem Landgericht in Frankfurt am Main verantworten. Dieter Bohlen ist "maßlos enttäuscht" von Severino, wie er in der "Bild"-Zeitung sagt. "Für ein solches Verhalten gibt es keine Entschuldigung." Die Opfer täten dem Jury-Chef einfach nur leid und er könne nur hoffen, dass Severino "den Schaden schnell wiedergutmacht".

Und der Täter zeigt sich reumütig: "Jede einzelne Person wird jeden Cent von mir wiederbekommen. Ich schäme mich. Ich habe etwas gemacht, das ich von ganzem Herzen bereue. Dafür will ich mich entschuldigen." Doch diese Einsicht könnte zu spät kommen. Im Falle einer Verurteilung wolle RTL ihm den Titel "Superstar" nämlich wieder aberkennen. Am Ende geht Severino somit vielleicht nur noch als Deutschlands "Superbetrüger" in die Geschichte von "DSDS" ein.

Daniel Küblböck - die Gurke

Er ist einer der schrägsten Vögel in der Historie von "DSDS". Als Daniel Küblböck (29, "Berlin") in der ersten Staffel der RTL-Show (2002/2003) antritt, nimmt ihn keiner so richtig ernst. Sein Outfit ist bunt, seine Haare lang, die Stimme schrill. Trotzdem schafft er es bis auf Platz drei. Doch neben seinen unkonventionellen Auftritten hat auch er sein Skandälchen neben der Show zu bieten: 2004 kracht er - ohne Führerschein - mit dem Auto einer Bekannten mit einem Gurkenlaster zusammen. Es entsteht ein Sachschaden von 150.000 Euro. Zudem wird er von der Besitzerin des Autos zu 11.000 Euro Schadensersatz verklagt. Am Ende kommt Küblböck jedoch glimpflich davon und muss nur einen Bruchteil der Summe zahlen.

Musikalisch ist von Küblböck nur kurz nach seinem Erfolg bei "DSDS" noch was zu hören, seine späteren Alben versinken alle irgendwo im Nirgendwo. Immerhin kann er sich 2003 über die Auszeichnung als "Brillenträger des Jahres" freuen. Außerdem zählt er zu den Pionieren der ersten Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" und schwang bis vor kurzem noch mit komplett restauriertem Erscheinungsbild das Tanzbein bei "Let's Dance".

Menderes Bagci - der Talentfreie

Sein größter Skandal ist sicher nicht krimineller Natur. Sein größter Skandal ist einfach nur, dass er überhaupt versucht hat, zu singen. Denn wenn Menderes Bagci (30, "Beam Me Up") eines nicht kann, dann eben dieses. Trotz einer klaren Abfuhr in Staffel eins lässt es sich der Rheinländer türkischer Herkunft nicht nehmen, auch in allen weiteren "DSDS"-Staffeln sein nicht vorhandenes Talent immer wieder aufs Neue unter Beweis zu stellen. Sein größter Erfolg: 2014 schafft er es dank seiner Hartnäckigkeit bis in die Top 33. Und dieses Jahr entlockt er Dieter Bohlen einen für ihn schon fast sentimentalen Satz: "Wir gehen seit zwölf Jahren diesen Weg, du bist mir richtig ans Herz gewachsen", so der Poptitan.

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