"Ghostbusters"-Besuch im Krankenhaus nur ein PR-Gag?

"Ghostbusters"-Besuch im Krankenhaus nur ein PR-Gag?

Berechnung statt Nächstenliebe? Der Besuch der neuen "Ghostbusters"-Truppe rund um Melissa McCarthy und Kristen Wiig in einem Krankenhaus in Boston soll ausschließlich aus Publicity-Gründen stattgefunden haben. Das behaupten nun zumindest gleich mehrere User auf Facebook. Nachdem das Tufts Medical Center Fotos von den prominenten Ladys samt einigen kleinen und großen Patienten veröffentlicht hatte, hagelte es böse Kommentare en masse. Gut nur, dass die Internet-Trolle damit nicht nur auf Zustimmung stießen.

Kaum hatten sie nämlich Sätze wie "Das arme Kind, das für diesen schrecklichen PR-Stunt instrumentalisiert wird" oder "Zu dumm, dass es sich hier um einen pathetischen Werbegag handelt, weil der Film so viel Gegenwehr abbekommen hat" geäußert, bekamen sie Gegenwind. Zahlreiche Facebook-Nutzer zeigten sich erbost, dass die gut gemeinte "Ghostbusters"-Aktion so ins Gegenteil verkehrt wurde – und das offenbar nur, weil viele mit der Machart des neuen Films nicht einverstanden sind.

Immer wieder hatten sich Fans beschwert, dass die neuen "Ghostbusters" einfach unpassend seien. Vor allem an der weiblichen Besetzung störten sich viele. Dass diese Kritik nun aber auf dem Rücken kranker Kinder ausgetragen wird, fanden andere Facebook-User überhaupt nicht lustig. "An alle Fanboy-Idioten: Bill Murray ist 65, Dan Akroyd 64, Harold Ramis ist tot – die alten 'Ghostbusters' kommen nicht wieder", brachte es einer auf den Punkt und fuhr fort: "Oh und ihr habt kein Herz – das ist für die Patienten eines Krankenhauses."

Und auch mit ihrer Kritik an den neuen "Ghostbusters"-Outfits kamen die Internet-Trolle nicht durch. "Das sieht aus wie Hausmeister-Kleidung", regten sich einige auf und blieben längst nicht immer bei solch harmlosen Worten. Das Tufts Medical Center sah sich irgendwann sogar genötigt, besonders unangenehme Kommentare aus dem Netz zu nehmen. "Bitte denkt daran, dass unsere Facebook-Policy vorsieht, dass obszöne Kommentare gelöscht werden. Danke", schrieb das Krankenhaus.

Selbst einem ebenfalls mit der aktuellen Besetzung unzufriedenen Fan wurde es da irgendwann zu bunt. "Es ist egal, ob die Proton-Packs nicht wie die Originale aussehen oder die Jumpsuits wie alte Feuerwehruniformen … Was zählt ist, dass die Schauspielerinnen sich Zeit genommen haben, um einigen Patienten im Krankenhaus den Tag zu versüßen", erklärte er.

Doch bei einigen Internet-Trollen halfen offenbar nicht einmal die Einwände der Familien der kleinen Patienten. So schrieb eine Mutter, dass Melissa McCarthy und Co. ihrem schwerkranken Kind mit dem Besuch eine Riesenfreude gemacht hätten und das Ganze gewiss keine PR-Aktion gewesen sei. Die Antwort eines "Ghostbusters"-Fans folgte jedoch auf dem Fuße: "Meine Kommentare haben mit ihrem Sohn überhaupt nichts zu tun … Meine Kommentare richten sich an die Schauspielerinnen, die dabei helfen, ein geliebtes Franchise zu zerstören."