Jörg Kachelmann mit schweren Vorwürfen gegen den WDR

Jörg Kachelmann mit schweren Vorwürfen gegen den WDR

Am Pfingstmontag fegte ein schweres Unwetter über Nordrhein-Westfalen hinweg, das sechs Menschen das Leben kostete. Jörg Kachelmann glaubt jedoch, dass es nicht zu diesen Todesfällen hätte kommen müssen, wenn der WDR rechtzeitig vor den Gewitterstürmen gewarnt hätte. Auf seiner Website untermauert der ehemalige ARD-Wetterexperte seine Meinung am Dienstag mit einem offenen Brief, in dem er extrem harte Vorwürfe gegen den Kölner Sender erhebt und WDR-Intendant Tom Buhrow sogar zum Rücktritt auffordert.

Hauptkritikpunkt aus der Perspektive von Jörg Kachelmann: Der WDR hätte auch über Twitter eindringlicher vor dem aufziehenden Unwetter warnen müssen. "Sie und Ihr Sender taten offenbar auch nichts, als sich nach 19 Uhr über Belgien und den Niederlanden eine zusammenhängende Unwetterlinie gebildet hatte. Genau in dem Moment, als der Raum Aachen und das Hohe Venn von Orkanböen getroffen wurden, war Ihnen anderes wichtig", schreibt der Ex-Wettermann. Auch die erste Unwetterwarnung auf dem WDR-Account war Kachelmann nicht genug. "Aber irgendwie sind Sie immer noch distanzierter Beobachter, als ob das Ganze nichts mit Ihnen zu tun hätte", heißt es in seinem Statement über einen Unwetter-Tweet des Senders.

Aus seiner Sicht sei der WDR für die Unwettertoten mitverantwortlich. "Diese Menschen hätten nicht sterben müssen, hätten alle mitgeholfen, die Zuschauer in NRW live erreichen zu können und rechtzeitig zu warnen", behauptet Jörg Kachelmann und fordert am Ende seines Statements: "Treten Sie zurück, Tom Buhrow."

Auf Nachfrage von "focus.de" nahm der WDR zu Kachelmanns Vorwürfen Stellung. "Der WDR hat am Pfingstmontag ab 6 Uhr morgens durchgehend Unwetterwarnungen und Schlechtwetterprognosen gemeldet", so eine Sprecherin des Senders am Dienstag.

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