Darum wird es keine Neuauflage von "Ich heirate eine Familie" geben

Da werden Erinnerungen wach: Peter Weck und Co. in der Kultserie "Ich heirate eine Familie"

Fällt der Name Peter Weck (84), ist auch die Kultserie "Ich heirate eine Familie" (1983-1986) nicht weit. 14 Folgen lang begeisterte der Österreicher ein Millionenpublikum in seiner Paraderolle als Werner Schumann, der mit Thekla Carola Wied alias Angi nicht nur die Frau fürs Leben findet, sondern plötzlich auch Vater dreier Kinder wird. Die Episoden laufen auch heute noch regelmäßig im TV - und Fans hoffen seit Jahren auf eine Fortsetzung der beliebten Serie. Warum es dazu wohl nie kommen wird, erklärt Weck im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news und blickt auf seine beeindruckende Karriere zurück, in der er unter anderem mit Schauspielgrößen wie Romy Schneider vor der Kamera stand.

Nervt es Sie, dass Sie auch heute noch immer wieder auf die Kult-Serie "Ich heirate eine Familie" angesprochen werden?

Weck: Nein. Man kann froh sein, dass man Teil einer solchen Kultsendung ist. Da braucht man sich nicht zu genieren. Wir hatten damals wirklich eine schöne Zeit.

Haben Sie noch Kontakt zu Ihrer Fernseh-Familie?

Weck: Gar nicht. Ich habe Thekla mal bei einer Pressegeschichte in Hamburg getroffen. Da haben wir uns nett unterhalten. Und die Buben sind ja mittlerweile 40-jährige Männer, die hätte ich ja nie mehr erkannt. Es war sehr lustig, als wir uns im letzten Jahr beim 50. Geburtstag des ZDF wiedergetroffen hatten.

Viele Fans würden sich sicherlich über ein Serien-Special freuen. Käme das für Sie in Frage?

Weck: Nein, es war ja im Gespräch, eine Fortsetzung mit uns als Großeltern zu machen. Aber ich habe nur gesagt: "Bitte, Hände weg!" Es hat keinen Sinn, etwas wiederaufleben zu lassen. Die Erwartungen kann man gar nicht erfüllen. Solche Sachen rührt man besser nicht mehr an. Außerdem ist die Serie ja oft genug wiederholt worden. Die Serie war damals sehr lebensnah, das haben mir die Fans immer wieder bestätigt. Auch heute noch kommen zahlreiche Erwachsene zu mir und schwärmen: "In meiner Kindheit habe ich immer Ihre Sendung gesehen."

Sie sind seit über 60 Jahren im Schauspielgeschäft - gibt es noch etwas, was Sie unbedingt spielen wollen?

Weck: Nein, solche Traumrollen habe ich auch nie gehabt. Es ist einfach alles auf mich zugekommen. Im Nachhinein hat man mich oft gefragt, ob das jetzt meine Traumrolle war. Man hat sich einfach immer so bemüht, dass es zu einer Traumrolle wurde. Generell möchte ich nur ernsthafte Dinge spielen, die mich schauspielerisch fordern. Ich brauche keine Beschäftigungstherapie, genauso wenig muss ich eine Familie versorgen. Ich kann heute Entscheidungen treffen, ohne auf jemanden Rücksicht zu nehmen. Ob das ein Vorteil ist, weiß ich nicht. Aber es treibt mich doch immer dazu, etwas zu tun.

Sie standen mit vielen Schauspielgrößen vor der Kamera. Welche Erinnerungen haben Sie heute noch an Romy Schneider?

Weck: Ich habe sie in mehreren Phasen erlebt. Als ich sie bei den Dreharbeiten zu "Mädchenjahre einer Königin" kennengelernt habe, war sie noch ein junges Fohlen, das herumgesprungen ist und neugierig alles in sich aufgesogen hat. Und dann später die Gesetztere. Im Film "Kardinal" spielte ich ihren Ehemann. In dieser Zeit war sie schon sehr gezeichnet und hatte schon mehrere Schicksalsschläge hinter sich. Sie hatte immer einen sehr komischen Griff bei Männern gehabt. Das Schicksal hat sich bei ihr als fatal erwiesen. Sie war zweifelsohne eine tolle Person, aber ich habe irgendwie im Unterbewusstsein gespürt, dass ihr Leben in einer Katastrophe enden wird.

Wie sieht es mit Ihren Ruhestandsplänen aus? Planen Sie, Ihre Schauspielkarriere zu beenden?

Weck: Nein, ich bin ja nahezu im Ruhestand. Ich unterbreche ihn nur dann, wenn ein gutes Angebot kommt, das mich interessiert. Ich bin geistig ja noch nicht abgetreten. Und wenn es keine Schauspielrollen gibt, mache ich Lesungen. Ich will geistig beschäftigt bleiben und nicht herumsitzen und warten, bis man mich abholt.

Welche Projekte liegen bei Ihnen noch in der Pipeline?

Weck: Ich bin sozusagen in Warteposition. Aber ich erwarte nichts. Das ist das Gute an meinem Zustand. Der Spieltrieb, der Drang, das kontinuierliche Tätigsein brauche ich nicht mehr. Belanglose Dinge, die man vielleicht mal gemacht hat, nur damit es weitergeht, mache ich nicht mehr. Und wenn mir Filme, wie zuletzt der "Tatort" oder "Engel der Gerechtigkeit" angeboten werden, dann mache ich das. Die vom Sender sagen einem ja immer: "Mein Gott, wenn Sie das spielen, dann gehen die Türen auf." Also es sind überhaupt keine Türen aufgegangen. Aber egal, nach dem "Tatort" ist dann doch noch ein zweiter Film an mich herangetragen worden. Vielleicht kommt ja noch das eine oder andere auf mich zu.