Matthias Brandt: "Polizeiruf 110"-Kommissar liebäugelt mit Ausstieg

Kehrt Matthias Brandt etwa schon bald der erfolgreichen Krimireihe "Polizeiruf 110" den Rücken? In einem Interview spricht der populäre TV-Kommissar über einen möglichen Ausstieg – und kritisiert nebenbei die Wichtigkeit der Quoten beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Wenn Matthias Brandt am Sonntag als Kommissar Hanns von Meuffels im "Polizeiruf 110" Jagd auf Verbrecher macht, sitzen im Schnitt acht Millionen Deutsche gebannt vor dem Fernseher. Trotz seines Erfolges – er spielt seit 2011 in der TV-Serie mit,– könnte sich ein mögliches Ende seines Engagements anbahnen. Im Interview mit der "Bild am Sonntag" sagt der sympathische Schauspieler und Sohn von Willy Brandt, dass er bereits weiß, wann er mit der Krimiserie aufhört. "Aber ich verrate nicht wann." Ein Ausstieg seinerseits dürfte sich mutmaßlich nicht gut auf die Einschaltquote auswirken.

Stichwort Quote: Ebenfalls in dem "Bild am Sonntag"-Interview lässt Matthias Brandt kein gutes Haar an der Politik des öffentlich-rechtlichen Fernsehen. "Ich habe noch nie von einem Fernsehverantwortlichen einen Anruf bekommen, dass einer meiner 'Polizeiruf'-Krimis ein schöner Film gewesen sei", sagt der 53-Jährige. "Es gibt nur zwei Varianten: Man bekommt einen Anruf mit einem Glückwunsch zur Quote. Oder das Telefon bleibt still. Das finde ich zu eindimensional. In den höheren Etagen fixieren die sich zu sehr auf die Quote."

Die Kritik von Matthias Brandt ist auch darauf zurückzuführen, dass er die Zuschauer nicht unterfordern möchte: "Das Schielen nach der Quote schließt nämlich Zuschauer vom Fernsehen auch aus", so der Schauspieler. "Wenn Dinge, die eben nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner passen, nicht mehr stattfinden, schalten nicht wenige Menschen einfach gar nicht mehr ein."

Einschalten können die Zuschauer auf jeden Fall am heutigen Sonntag um 20:15 Uhr – dann läuft die neueste Folge von "Polizeiruf 110" im Ersten. In wie vielen Teilen der Reihe Matthias Brandt noch zu sehen sein wird, bleibt abzuwarten.

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