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"Menschen bei Maischberger": Talk zu 10 Jahren Angela Merkel

Fast zehn Jahre ist Angela Merkel nun schon Bundeskanzlerin und gerade zum neunten Mal zur mächtigsten Frau der Welt gewählt geworden. In “Menschen bei Maischberger” nahm sich Sandra Maischberger Zeit für ein Zwischenfazit und stellte ihren Gästen die Merkelfrage: “Boom-, Bummel- oder Schummelkanzlerin?” Sie erhoffte sich “kluge Gedanken von klugen Gästen”.

“Das Gute an Merkel ist die SPD in der Bundesregierung”, erklärte Ralf Stegner von der SPD dann auch gleich. Der stellvertretende Parteivorsitzende erkennt in der Großen Koalition eine sozialdemokratische Handschrift und glaubt: “Die Bürger wollen das SPD-Programm und die Kanzlerin Merkel dazu.” Der ehemalige BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel und jetzige Europa-Abgeordnete der AfD sieht sich aufgrund dieser Entwicklung jedoch als Bauernopfer: “Sie hat die ganze deutsche Gesellschaft nach links geschoben und plötzlich stehe ich rechts.” Seine Meinung zu Angela Merkel hat sich im letzten Jahrzehnt anscheinend ohnehin um 180 Grad gedreht. Aus der “mutigen, sehr sachlichen Frau, die kein Wässerchen trüben konnte” sei eine “gespaltene Zunge” geworden.

Maischberger versuchte mit ihrer These, dass Merkel – in Anlehnung an ihre politischen Opfer (Kohl, Merz, Röttgen) – eine “Männermörderin” sei, dann auch noch einmal mehr Schärfe in den Talk zu bringen, wurde aber von FDP-Boss Christian Lindner sofort ausgebremst: “Wollen wir einer Regierungschefin ernsthaft vorwerfen, dass sie durchsetzungsfähig ist?” Angesichts der Krisen auf der Welt zeigte sich Lindner froh, Merkel und nicht Sigmar Gabriel als Kanzler zu haben. Er schränkte aber auch ein: “Frau Merkel darf nicht nur auf der Weltbühne agieren, sie muss auch zu Hause Ordnung schaffen.”

Sahra Wagenknecht von Der Linken ließ dagegen kein gutes Haar an zehn Jahren Merkel: “Ihre Regierungen haben nur den Status quo verwaltet und Probleme weggeredet statt gelöst.” Man könne nicht von einer erfolgreichen Politik sprechen, wenn es Millionen Menschen schlechter geht. Tapfer verteidigt wurde Merkel in “Menschen bei Maischberger” wiederum von Julia Klöckner. Die stellvertretende Parteivorsitzende der CDU glaubt: “Wir haben eine Kanzlerin, die noch lange nicht am Ende ihrer Kanzlerschaft steht.”