Osterbräuche aus aller Welt

Der Osterbrunnen in Aufseß (Bayern). Foto: David Ebener

Ostern ist das höchste Fest der Christen. Rund um die Feiertage haben sich weltweit viele Bräuche entwickelt.

IRLAND: Die Iren markieren das Ende der Fastenzeit mit einer - wohl nicht ganz ernst gemeinten - symbolischen Heringsbeerdigung. Der Fisch ist das Hauptnahrungsmittel während des 40-tägigen Fastens.

ÖSTERREICH: Wie in einigen Regionen Deutschlands läuten auch in Österreich von Gründonnerstag bis zur Osternacht keine Kirchenglocken. Dafür laufen Kinder mit Ratschen (Holzklappern) durch die Straßen. Ein am Gründonnerstag gelegtes Ei zu essen, bringt nach altem Volksglauben Glück.

FRANKREICH: Auch in Frankreich läuten in den Tagen vor Ostern die Kirchenglocken nicht. Das Geläut «fliegt» angeblich nach Rom zum Papst, um gesegnet und mit Ostereiern gefüllt zurückzukehren. Traditionell stellen die Pariser «Chocolatiers» in Handarbeit große Osterglocken und andere oft teure Schokoladenfiguren her.

ITALIEN: In vielen Dörfern gibt es Inszenierungen des Leidensweges Christi und Oster-Prozessionen. Back-Spezialitäten sind süßes Gebäck in Form einer Taube und herzhafte, mit Gemüse und Ei gefüllte Kuchen.

SPANIEN: Bei Prozessionen frommer Bruderschaften werden riesige Jesus- und Heiligenfiguren durch die Straßen getragen. Vielerorts sind die Teilnehmer mit spitzen Kapuzen vermummt, einige tragen als «Büßer» eiserne Ketten.

UNGARN: Das «Begießen» von Frauen und Mädchen am Ostermontag geht auf einen vorchristlichen Fruchtbarkeitsbrauch zurück. Männer besuchen verwandte oder befreundete Frauen und besprengen sie mit Parfüm. Dafür werden sie mit Ostereiern, Kuchen und Alkohol bewirtet.

SCHWEDEN: Kinder verkleiden sich mit langen Röcken, Schürzen und Kopftüchern als Osterweiber und ziehen von Haus zu Haus, um Süßigkeiten zu sammeln. Dafür verteilen sie selbstgemalte Osterkarten.

USA: Im Weißen Haus, dem Amts- und Wohnsitz des US-Präsidenten in Washington, ist das Ostereierrollen eine beliebte Tradition. Im Garten dürfen Kinder Eier suchen und mit einem großen Löffel über den Rasen bugsieren. In vielen Städten gibt es zudem Osterparaden.

MEXIKO: In Mexiko-Stadt zieht der festliche Passionszug zur Erinnerung an die Leiden Christi durch die Straßen des Ortsteils Iztapalapa. Tausende verkleidete Menschen inszenieren dort den Kreuzweg Jesu. Die Passionsspiele gehören zu den ältesten ihrer Art in Mexiko und entstanden nach einer Cholera-Epidemie.

AUSTRALIEN: Auf dem unter einer Kaninchenplage leidenden Kontinent sind auch Hasen verpönt. Eier bringt stattdessen das Osterbilby, ein Beuteltier mit großen Ohren. Süßwaren-Hersteller haben Bilbys aus Schokolade im Angebot.

PHILIPPINEN: In einem umstrittenen Karfreitagsritual lassen sich in einigen Dörfern Menschen an Kreuze nageln. Sie betrachten das als Sühne für Sünden, die katholische Kirche verurteilt das Ritual.