Petra Schmidt-Schaller: Das schönste Gesicht des deutschen Fernsehens

Petra Schmidt-Schaller alias Katharina Lorenz im "Tatort: Frohe Ostern, Falke"

Sie sagt, sie sei eher der "norddeutsche Typ", und wenn sie den Blick in die Ferne richtet, liegen alle Träume dieser Welt in ihren graublauen Augen. Die Augen einer Kriminalkommissarin, die mal wieder das Böse zur Strecke gebracht hat. Petra Schmidt-Schaller (34) ist die "Tatort"-Ermittlerin Katharina Lorenz; am Ostermontag hat sie sich im Krimi "Frohe Ostern, Falke" gegen mordlustige Osterhasen durchgesetzt.

Leider muss das populärste deutsche Krimi-Format ab Herbst ohne das derzeit interessanteste Gesicht des deutschen Fernsehens auskommen, denn mit dem Film "Verbrannt" gibt Petra Schmidt-Schaller schon nach der siebten Folge ihren "Tatort"-Ausstand.

Privat ganz anders als im "Tatort"

"Katharina ist in vielen Punkten ein ganz anderer Typ als ich. Sie verfügt über eine unglaubliche Logik und ein fotografisches Gedächtnis. Die Figur ist ein Kopfmensch, ich bin eher ein Bauchmensch", verriet sie der "Teleschau". Vielleicht hat sich Petra Schmidt-Schaller mit der Erfüllung ihres ersten ARD-Vertrages deshalb gegen den "Tatort" entschieden; die Schauspielerin dürfte kaum Probleme haben, andere Rollen zu spielen.

Die junge Frau, Tochter des populären Schauspielers Andreas Schmidt-Schaller (69, "Polizeiruf 110", "SOKO Leipzig") und der Regisseurin und Schauspielprofessorin Christine Krüger (68), hat trotz ihren Jugend schon viele Filme mit ihrer ungewöhnlichen Ausstrahlung geprägt.

Ihre bisherigen Filme

In "Ein fliehendes Pferd" (2007) brillierte sie neben so renommierten Kollegen wie Ulrich Noethen, Katja Riemann und Ulrich Tukur, in "Der Seewolf" (2008) war sie mit Thomas Kretschmann zu sehen, im "Tatort: Bluthochzeit" (2009) mit Eva Mattes und Sebastian Bezzel. In "Sommer in Orange" (2011) des bayrischen Kultregisseurs Marcus H. Rosenmüller war sie als beseelte Bhagwan-Anhängerin erneut die herausragende Figur. Wenn Petra Schmidt-Schaller mitspielt, fällt sie auf.

Auch den Experten-Jurys, die ihr Spiel mit Preisen und Nominierungen gewürdigt haben, z.B. mit dem Bayerischen Filmpreis (2007) und den Deutschen Schauspielerpreis (2012).

Von wegen Kinderstar

Trotz ihrer elterlichen Vorbelastung blieben ihr die Erfahrungen eines Kinderstars erspart. Erst während ihres Jahres als Austauschschülerin in den USA wurde sie durch einen Theaterkurs ihrer Highschool "infiziert". Es folgte nach dem Abitur in Berlin ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig .

Privat ist Petra Schmidt-Schaller mit dem Schauspieler Thomas Fränzel liiert. Das Paar lebt mit der gemeinsamen dreijährigen Tochter in Berlin-Friedrichshain.

Komplimente für ihr schauspielerisches Können - "Petra Schmidt-Schaller ist eine Doppelbegabung. Sie hat eine Veranlagung zur Nüchternheit wie zur Verspieltheit", lobte etwa die "Süddeutsche Zeitung" - gibt sie gern an ihren Vater weiter. "Er ist ein Vorbild für mich, und ich bin sehr stolz auf ihn. Er sagt gern: Dieser Beruf ist kein Sprint, er ist ein Marathon. Das habe ich mir angenommen."

Wenn man so will, ist Petra Schmidt-Schaller auch eine Entdeckung des Schriftstellers Martin Walser (88). Er hatte die junge Schauspielerin 2006 bei den Dreharbeiten zu seiner Romanverfilmung "Ein fliehendes Pferd" kennengelernt und ihr sofort bescheinigt: "Die muss nichts machen, sie hat alles."

Mittlerweile hat Walser den Roman "Ein liebender Mann" über die unglückliche Liebe des alternden Goethe zur 55 Jahre jüngeren Ulrike von Levetzow geschrieben. Der Schriftsteller schickte der ebenfalls 55 Jahre jüngeren Petra Schmidt-Schaller ein Buchexemplar mit der Widmung: "Hier ist ein Text, den Sie sofort spielen könnten. Diese Ulrike spricht Ihren Text."