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Schweden feiern Måns Zelmerlöw wie einen Helden

Måns Zelmerlöw ist ganz nach oben geflogen. Foto: Georg Hochmuth

Musikfans in Schweden feiern Måns Zelmerlöw für seinen Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) wie einen Helden.

In Stockholm strömten in der Nacht zum Sonntag hunderte Fans auf die Straße, tanzen und sangen den Siegertitel «Heroes». Andere fuhren in Autokorsos durch die Stadt und schwenkten die schwedische Flagge.

«Phänomenal, talentiert, wunderschön - ein verdienter Sieg», schrieb ein Fan auf Twitter. Die schwedische EU-Ministerin Cecilia Malmström postete: «Herzlichen Glückwunsch, Måns! Was für ein Held.» Ex-Außenminister Carl Bildt meinte: «Nun müssen wir anerkennen, dass Schweden eine Supermacht in Sachen Musik ist.»

Zelmerlöw zeigte sich überwältigt von der Menge an Glückwünschen. «Ich habe bis zu 500 SMS bekommen», sagte er nach vier Stunden Schlaf am Sonntagmorgen dem schwedischen Sender TV4. «Ich bin unglaublich stolz auf unsere ganze Gang hier.»

Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven versprach dem 28-jährigen Grand-Prix-Gewinner auf Facebook, er werde ihn am Montag anrufen und gratulieren. Dann wird für Zelmerlöw in seiner Heimatstadt Lund der rote Teppich ausgerollt. Um 18 Uhr will die Stadt dem Musiker einen großen Empfang auf dem Marktplatz bereiten.

Es ist das sechste Mal, dass Schweden den ESC gewonnen hat, zuletzt vor drei Jahren mit der Sängerin Laureen. Die Chefin des schwedischen Rundfunks SVT, Hanna Stjärne, freut sich, die Show 2016 wieder auszurichten. In welcher Stadt der ESC stattfinden soll, ließ sie offen.

«Es ist unglaublich. Mein Leben lang habe ich vom ESC geträumt», hatte der überglückliche Schwede nach seinem Sieg Samstagnacht gesagt. Zweimal hatte er zuvor an Vorentscheiden zum ESC teilgenommen, beim dritten Anlauf durfte er sein Land beim Song Contest vertreten. Sein Song «Heroes» beschreibt seine eigene Kindheit: Demnach wurde er zum gemobbten Außenseiter und mit Hilfe eines neuen Jungen in der Klasse wieder in die Gemeinschaft aufgenommen.

Måns Zelmerlöw war als einer der Favoriten in den Wettbewerb gestartet. Wegen einer Bemerkung über Homosexuelle war der Schwede kurzzeitig in die Kritik geraten. In einer TV-Kochshow, in der Zelmerlöw zu Gast war, hatte er zu viel Alkohol getrunken und gesagt, Homosexualität sei eine Abweichung. Später hatte sich der Musiker für seine Bemerkung entschuldigt.