So rechtfertigt der Bundestag das Drehverbot für die "heute-show"

Damit hätten die Macher der "heute-show" vermutlich nicht gerechnet: Weil ihnen eine Drehgenehmigung im Bundestag versagt blieb, laufen die Zuschauer jetzt Sturm und zwingen das Parlament zu einer Stellungnahme.

Das Drehverbot im Bundestag für ein Team der ZDF "heute-show" schlägt weiter hohe Wellen. Nun sah sich das Parlament genötigt, Stellung zu dem Fall zu beziehen. Daraus geht zumindest hervor, dass Oliver Welke und sein Team nicht dauerhaft ausgeschlossen werden sollen. "Jeder Antrag auf Akkreditierung wird einzeln geprüft, das ist selbstverständlich", erklärte Pressesprecher Ernst Hebeker bei "Spiegel Online". Im konkreten Fall sei die Akkreditierung mit Verweis auf die geltenden Regeln abgelehnt worden. Zur Begründung heißt es in einem Schreiben an "süddeutsche.de", dass "die Absicht offenbar wurde, unter Verstoß gegen die hiesige Geschäftsordnung im Reichstagsgebäude eine Satire-Inszenierung aufzuzeichnen". Zudem habe es "Ungereimtheiten" bei der beantragten Drehgenehmigung gegeben.

Den Protest der Zuschauer wird diese Rechtfertigung nur bedingt lindern können. In diversen Kommentaren auf Facebook posteten Fans eine Beschwerde-Mail mit der Aufforderung, diese zu kopieren und an die Pressestelle des Bundestages zu senden. Mehrere hundert dieser Schreiben sollen mittlerweile bei der Verwaltung eingegangen sein. Auch im Parlament selbst gibt es Widerstand: "Ich persönlich hätte den Machern der 'Heute Show' eine Genehmigung erteilt", sagte Petra Sitte (Die Linke) zu "Spiegel Online".

Was war passiert? Dem Team der "heute-show" wurde für einen Beitrag der Einlass in den Bundestag verwehrt, was offenbar auf eine Entscheidung der Pressestelle zurückzuführen ist. Moderator Welke machte das in der Sendung am Freitag zum Thema: "Der Pressesprecher des Bundestages [...], Dr. Ernst Hebeker, hat uns mitgeteilt, dass die 'heute-show' nicht mehr im Bundestag drehen darf. Denn was wir machen sei 'keine politisch-parlamentarische Berichterstattung'."