So wird der "Tatort" am Sonntag

Auch für "Game of Thrones" standen Sibel Kekilli und Thomas Wlaschiha schon vor der Kamera - allerdings nie gemeinsam

Der Kieler "Tatort: Borowski und die Kinder von Gaarden" am Sonntag (29.3., 20:15 Uhr, im Ersten) thematisiert gleich zwei brisante Themen: Kindesmissbrauch und Kinderarmut in sozial schwachen Familien.

Darum geht's

Onno Steinhaus wird erschlagen in seiner Wohnung aufgefunden. Der 60-jährige wohnte im Kieler Brennpunktbezirk Gaarden und hatte oft Besuch von Jugendlichen und das, obwohl er ein bekannter Pädophiler mit Vorstrafenregister ist. Schnell gerät der junge Timo Scholz (Bruno Alexander) als Verdächtiger ins Visier. Ein Video zeigt ihn und Steinhaus in prekärer Lage, doch Timo streitet vehement ab, von Onno missbraucht worden zu sein.

Der zuständige Polizeibeamte im Bezirk, Torsten Rausch (Thomas Wlaschiha), soll dem Ermittlerteam Klaus Borowski (Axel Milberg) und Sarah Brandt (Sibel Kekilli) helfen. Brandt und Rausch, alias "Rauschi", kennen sich aus Jugendtagen. Zunächst sieht es so aus, als würde die alte Verbindung zu neuen Gefühlen zwischen den beiden führen. Doch irgendetwas stimmt nicht mit "Rauschi". In einem Dschungel aus Gleichgültigkeit, Geheimnissen und verwahrlosten Jugendlichen wecken Borowski und Brandt bald schlafende Hunde...

Lohnt sich das Einschalten?

Ja! Die Folge vereint mit Sibel Kekilli und Thomas Wlaschiha ein spannendes Duo auf den TV-Bildschirmen. Fantasy-Fans kennen die beiden Darsteller auch aus der Erfolgsserie "Game of Thrones", in der sie jedoch nie gemeinsam vor der Kamera standen. Die "Tatort"-Episode glänzt jedoch nicht nur durch seine Besetzung, sondern auch durch seine Story.

Auf einfühlsame Weise zeichnet der Film ein trauriges Bild von einer sozialen Realität. Darin kämpfen vernachlässigte Kinder mit ihrem Grundbedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuneigung, das in den falschen Händen schnell ausgenutzt wird. Wie schnell so eine Erfahrung ein ganzes Leben ruinieren kann, wird ebenfalls im "Tatort" deutlich.

Fazit

"Borowski und die Kinder von Gaarden" thematisiert eine unschöne Wahrheit, denn die Geschichte beruht auf einem echten Fall. Sie sorgt sicherlich nicht für ein Gute-Laune-Gefühl. Doch dafür ist der "Tatort" auch nicht bekannt. Vielmehr glänzt diese Folge mit einem gelungenen Beispiel, bei dem ein Krimi es schafft, den Zeigefinger zu heben, ohne in moralische Plattitüden abzudriften.