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Spekulationen um Flugzeugabsturz bei Günther Jauch: Kaum Antworten beim Sonntags-Talk

Ganz Deutschland ist nach dem tragischen Germanwings-Absturz auf der Suche nach Antworten. Auch Günther Jauch wollte am Sonntagabend mit seinen Gästen die Hintergründe des Unglücks erörtern – über Spekulationen und Mutmaßungen ging es beim TV-Urgestein allerdings kaum hinaus.

Viele Experten erhoffen sich nach einem Fund des zweiten Flugschreibers weitere Erkenntnisse über den Flugzeugabsturz in den französischen Alpen - Lufthansa-Vorstand Kay Kratky glaubt jedoch nicht an eine erfolgreiche Bergung, wie er in der Sendung von Günther Jauch verlauten ließ. "Es könnte sein, dass die Belastung zu groß war und der Flugschreiber keine Signale sendet", formulierte er seine Bedenken. Ansonsten vertrat er in der ARD-Talkshow die bekannten Verlautbarungen der Airline aus den letzten Tagen. Copilot Andreas L. sei flugtauglich gewesen, weitere Details könnten nicht genannt werden.

Neben den Flugschreiber und möglichen neuen Hintergründen zum Absturz beschäftigte sich die Talkrunde mit einem möglichen Motiv von Andreas L., der das Flugzeug mutmaßlich absichtlich verunglücken ließ – und lieferte dabei wenig Neues. Flugpsychologe Reiner Kemmler ließ Günther Jauch und seine Zuschauer wissen, dass Burn out, private Probleme und Liebeskummer auch viele Piloten betreffen würden. "Wenn dann noch berufliche Probleme oder eine Erkrankung dazukommen, dann summiert sich das. Dann wird das ein Rucksack an Beschwerden und Symptomen, die einen an die Grenze führen." Mit einer normalen Depression habe das nichts zu tun, erläuterte der Experte.

Erst als in der Runde der Begriff "erweiterter Selbstmord" genutzt wurde, war die Zeit für klare Worte gekommen. "Wir können diesen Begriff nicht verwenden", echauffierte sich der evangelische Bischof Wolfgang Huber. Für den Geistlichen handelt es sich um die "gewaltsame Tötung einer unvorstellbar großen Zahl von Menschen. Es ist ein Selbstmord-Attentat. Es ist ein Amoklauf."

Bild Copyright: dpa