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"Wet Hot American Summer": Neulich im Ferienlager

Ja, die meisten Darsteller sehen in "Wet Hot American Summer" so aus

Willkommen im Camp Firewood! Äh, wo? Deutschen Zuschauern dürfte "Wet Hot American Summer" nicht viel sagen. Die neue Comedy-Serie basiert auf der gleichnamigen US-Komödie aus dem Jahr 2001, die aber hierzulande so gut wie nicht wahrgenommen wurde und auch in den USA zunächst nur mäßig erfolgreich war. Über die Jahre erarbeitete sich der Film allerdings eine treue Fangemeine, nun nahm sich der Streaming-Dienst Netflix dem Stoff an. Der Clou: In dem Prequel ist die hochkarätige Originalbesetzung um Paul Rudd, Amy Poehler, Bradley Cooper und Elizabeth Banks dabei.

Während im Originalfilm der letzte Tag der Betreuer im Ferienlager und ihre verzweifelte Suche nach amourösen Abenteuern im Mittelpunkt stand, startet die Serie nun bereits am ersten Tag im Sommer 1981. An der Grundhandlung hat sich wenig geändert: Es geht um Liebelein zwischen den Betreuern, aus dem Ruder gelaufene Theaterproben, Teenager mit Reizdarm und Sondermüllentsorgung. Der Leiter des Camps verwandelt sich außerdem nach einem Unfall in eine Konservendose. Kurz: Die Geschichte entzieht sich jeglichen Humorgesetzen, nimmt sich zu keiner Sekunde ernst und bewegt sich irgendwo zwischen Seth MacFarlanes "Family Guy", Monty Python und den Filmen der Zucker-Brüder (u.a. "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug").

Wer diese Art von bizarrem, brachial-überzeichnetem Humor nicht mag, wird vermutlich nicht mal die erste Folge durchstehen. Doch genau dafür gebührt den Verantwortlichen bei Netflix Lob: Während Hollywood derzeit versucht, es allen recht zu machen und in blindem Fortsetzungswahn jegliche Innovation vermissen lässt, beweist der Streaming-Dienst Mut zur Lücke. Es muss nicht immer das große Drama sein, es geht auch unter der Gürtellinie - sogar sehr weit drunter.

Foto(s): Saeed Adyani for Netflix